Bekenntnis zu Bonn ist 2,7 Millionen Euro wert

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller erweitert seinen Hauptsitz an der Ubierstraße - Mehrzweckhalle in Plittersdorf dient der Repräsentation, Bürokomplex den steigenden Anfragen der 450 Mitglieder

Plittersdorf. Auf die Einladung zum 55. Geburtstag seines Verbandes im Jahr 2009 freut sich Mark Seidscheck schon jetzt. Unter "Ort" muss der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) dann nämlich nicht mehr wie noch 2004 die Redoute angeben.

Nicht, dass es Seidscheck dort nicht gefallen hätte. Schon im Sommer 2007 will er aber mit eigenen repräsentativen Räumen aufwarten. Am Montag stellte er im Hauptsitz des Verbandes an der Ubierstraße gemeinsam mit dem Godesberger Architekten Jürgen Heinen Pläne für zwei Erweiterungsbauten im hinteren Teil des Grundstücks vor.

Mit dem 2,7 Millionen Euro-Projekt setzt der Bundesverband als einer von wenigen seiner Gattung ein Zeichen gegen einen Umzug nach Berlin. "Wir wollen dokumentieren, dass wir uns hier sichtlich wohlfühlen", sagte Seidscheck.

Das Bekenntnis zu Bonn, so der Hauptgeschäftsführer, habe mehrere Gründe. Zum einen seien die meisten Mitglieder an der Rhein-Main-Schiene angesiedelt. "Die Anreise nach Bonn ist für sie billiger", bilanzierte Seidscheck.

Mit dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sind zwei wichtige Kontaktstellen sozusagen in der Nachbarschaft. Außerdem komme ein Berlin-Umzug den Verband deutlich teurer als die jetzige Erweiterung.

"Und sie wissen nie, wie viele Mitarbeiter wirklich mitkommen." In Berlin ist der Bundesverband aber trotzdem präsent. Ein Mitarbeiter ist ständig mitten im politischen Geschehen, "bei Bedarf" komme Verstärkung aus Bonn. 34 Mitarbeiter kümmern sich in Bad Godesberg darum, die Interessen ihrer Mitglieder, der Arzneimittel-Hersteller, zu vertreten.

"Diese Art von Arbeitsteilung ist vorbildhaft und realitätsnah", meinte der stellvertretende Bezirksvorsteher Reiner Kraetsch. Die Expansion stärke den Gesundheitsstandort Bad Godesberg. Seidscheck begründete den Schritt mit zunehmender Nachfrage. Ein Beleg dafür sind die steigenden Mitgliederzahlen.

Seit 1992 gibt es ein Plus von 250 auf jetzt 450 Unternehmen. Da das vor zehn Jahren erweiterte Mutterhaus schon wieder zu eng ist und noch mindestens drei Mitarbeiter eingestellt werden, trat der BAH an den Architekten von damals heran. Heinen hat zwei Glaskonstruktionen geschaffen, die "Garten und Grün widerspiegeln" sollen.

Bevor Mehrzweckhalle sowie Bürokomplex im Garten entstehen, muss zunächst etwas Natur weichen; aber 30 Meter Rasen bleiben. Unterirdisch gibt es 24 Autostellplätze. Von der Mehrzweckhalle, die zur Repräsentation dient, sollen auch hiesige Apotheker und Künstler profitieren. Erstere erhalten Fortbildung, letztere Ausstellungsfläche. Rotundengefühl weckt dabei die 7 x 7 Meter große Glaspyramide auf dem Dach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort