Beim Bauern ist es am Schönsten

Zu Tausenden drängen sich Schaulustige in Gelsdorf - Überall duftet es nach Heu, Äpfeln oder frischen Reibekuchen - Obst nehmen die Besucher gleich sackweise mit

Beim Bauern ist es am Schönsten
Foto: Gausmann

Grafschaft. Parkplatzsuche ist in Gelsdorf normalerweise kein Problem. Am Samstag und erst Recht am Sonntag geriet das Unterfangen indes zum Abenteuer. Wenn in der Grafschaft-Gemeinde sich Türen von Obstkammern, Chicorèe-Verpackmaschinen oder Viehställen öffnen, drängt es Besucher aus Nah und Fern in den kleinen Ort getreu dem Motto "beim Bauern ist's am Schönsten".

Kaum waren begrüßende Jagdsignale am Samstagmittag verklungen, eröffnete Ortsvorsteher Hermann-Josef Linden die 11. Tage der offenen Höfe. "Der jetzt schon große Andrang zeigt mir, dass Interesse besteht, sich über Produkte des Ortes und der Region zu informieren und die Informationen auch weiter zu geben." Bürgermeister Achim Juchem dankte Linden, den Sponsoren und dem Organisations-Team für die geleistete Arbeit.

Der Bundestagsabgeordnete Wilhelm-Josef Sebastian findet Aktion "ganz hervorragend, weil die Teilnehmer selbst Ideen entwickeln und selbst handeln. Auch sei der Andrang der beste Beweis, "eine Abstimmung mit den Füßen". Zu sehen und zu kosten gab es jedenfalls genug. Sogar bis im Gewerbegebiet beteiligten sich erstmals Betriebe.

Wo es knattert, stellen sich immer besonders viele Schaulustige ein, so etwa bein Schlepperfreunden Rhein-Ahr, die weiter viele ihrer agrarischen Schätzchen auf Hochglanz poliert und ausgestellt hatten. Geknattere anderer Art ließ an den Ständen vernehmen, an denen Holzgewinnung gezeigt wurde.

Dort sägten Fachleute Brennholz, ein Künstler sägte mittels Kettensäge allerlei Tiere aus Stammstücken. Das Forstamt Ahrweiler informierte über den Brennstoff Holz. Besucher Albert Lehnertz aus Rheinbach schleppte große Tüten voller Äpfel und Birnen nach Hause."Das mache ich gerne und seit vielen Jahren", sagte er. Für ihn ist die "große Nähe zum Erzeuger und die tolle Bewirtung" Grund genug zu kommen.

Die Nähe zum Bauern ließ sich zum Beispiel bei Theo Münch erleben. Unermüdlich erklärten er und seine Frau, wie aus Wurzeln in Treibkisten, einem 21-Tage-Aufenthalt in einer Dunkelkammer und verschiedenen Putzarbeiten schließlich das schmackhafte Gemüse geworden ist.

Die Landfrauen boten dazu gleich mediterane Schleckereien aus heimischen Produkten. Das gefällt auch dem Verein Slow Food. Der machte auf seine Ziele aufmerksam, etwa verantwortungsvolle Landwirtschaft zu fordern und zu fördern. Slow Food Bonn ist beteiligt an der "Arche des Geschmacks", in dem vom Aussterben bedrohte Tierrassen und Pflanzensorten erhalten weden.

Das Bonner Convivium hat den blauen Frühburgunder von der Ahr als Arche-Passagier eingebracht (Information bei Monika Höring unter der Rufnnummer (02 28) 65 64 53, abends und am Wochenende).

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