Bahnübergang am Eingang zur Kurstadt soll verschwinden

Langes Warten, ständige Rückstaus, Belästigung durch Lärm und Abgase: All das soll bald ein Ende haben - und der Bahnübergang an der Hauptstraße/Heerstraße verschwinden: Der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler gibt grünes Licht für das 7,7-Millionen-Euro-Projekt.

Bahnübergang am Eingang zur Kurstadt soll verschwinden
Foto: Martin Gausmann

Bad Neuenahr. Langes Warten, ständige Rückstaus, Belästigung durch Lärm und Abgase: All das soll bald ein Ende haben - und der Bahnübergang an der Hauptstraße/Heerstraße verschwinden.

Statt dessen soll in Verlängerung der Hauptstraße ein neuer Verkehrsknotenpunkt geschaffen werden, der über Anschlussrampen mit der Bundesstraße 266 verbunden werden könnte. Zudem soll dieser Knotenpunkt, der über einen Kreisel zu erreichen sein wird, eine direkte Anbindung an die Kreuzstraße erhalten.

Der Verkehr zum Berufsbildungszentrum sowie zu den Sportanlagen könnte somit direkt von der B 266 über diesen neuen Anschluss erfolgen, ohne das innerstädtische Verkehrsnetz zu tangieren. Der Rat der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gab am Montagabend grünes Licht für dieses gewaltige Projekt.

Die Fachausschüsse hatten bereits im Vorfeld zur Sitzung am Montag ein positives Votum abgegeben. Bürgermeister Guido Orthen versicherte: "Es ist eines der wichtigsten und größten Projekte, die wir vorhaben."

Immerhin gehe mit der Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs an der Heerstraße/Hauptstraße eine deutliche Entlastung der Verkehrssituation einher. Außerdem werde so eine angemessene Ortseinfahrt geschaffen, die einer Kurstadt würdig sei.

7,7 Millionen Euro soll die neue Anbindung an die Bundesstraße kosten, je ein Drittel teilen sich Bund, Bahn und Kommune, wobei die Stadt auf ihren Anteil noch Zuschüsse erwarten kann, so dass sich die Bad Neuenahr-Ahrweiler Beteiligung schlussendlich auf rund 900 000 Euro belaufen wird. Bürgermeister Orthen hofft, dass im Jahre 2015 mit dem Bau begonnen werden kann.

Die am Montagabend diskutierte Variante sieht vor, dass es auch in Zukunft eine fußläufige Verbindung durch den Bau einer kleinen Unterführung an der Stelle des derzeitigen Bahnübergangs geben soll. Natürlich soll dieser Weg dann auch für Radfahrer nutzbar sein.

Aus der Innenstadt kommende Autofahrer, die bislang in aller Regel vor der geschlossenen Schranke standen, sollen in Zukunft 200 Meter weiter die Hauptstraße entlang fahren, dann einen Kreisverkehr passieren, um schließlich über eine Zubringerrampe auf die Bundesstraße zu gelangen.

In umgekehrter Richtung wird dann genauso verfahren. 12 000 Autos, so ergab eine Zählung, fahren derzeit täglich über den Bahnübergang in Richtung Innenstadt oder umgekehrt. Ist die Schranke geschlossen, so ergeben sich Rückstaus. Damit soll dann Schluss sein.

Genauso wichtig ist Orthen jedoch auch die erhebliche optische Verbesserung, die mit der Beseitigung des Bahnübergangs geschaffen werden kann. Immerhin entsteht ein Kreuzungs- und somit auch Ampel-freier Bereich. Die im Stadtrat vertretenen Fraktionen beschäftigen sich seit sechs Jahren mit dem Projekt, das nun umgesetzt werden soll.

Lediglich die Grünen signalisierten von Anfang an ihr klares Nein. Mit dem Geld solle man lieber den Öffentlichen Personen-Nahverkehr unterstützen. Die Mehrheit des Rates sah dies anders und brachte das Projekt auf den Weg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort