Bahn-Chef nimmt zum Rhöndorfer Bahnhof Stellung

Rüdiger Grube antwortet dem Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen zur Situation am Rhöndorfer Bahnhof. Laut Grube befindet sich der Bahnhof derzeit in keinem Bau- und Förderprogramm des Bundes.

Bad Honnef. (suc) Unterstützung in der Forderung, die Bad Honnefer Bahnhöfe barrierefrei und damit behindertengerecht auszustatten, gibt es jetzt vom hiesigen Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen (CDU).

Der Bundesumweltminister hat sich in der Sache bereits an den Vorstandschef der Bahn AG Rüdiger Grube gewandt und ihn gebeten, sich des Anliegens persönlich anzunehmen. Grubes Antwort unter anderem: Der im Winter entfernte provisorische Übergang könne keinesfalls wieder hergestellt werden.

Wie mehrfach berichtet, stehen vor allem die Schüler des Nell-Breuning-Berufskollegs im Haus Rheinfrieden, von denen viele auf den Rollstuhl angewiesen sind, vor einem Riesenproblem, da der rheinseitig gelegene Bahnsteig in Rhöndorf nur über eine steile Treppe erreichbar ist. Nachdem sich der Schulleiter und Vertreter der Honnefer CDU Hilfe suchend an ihn gewandt hatte, hatte Röttgen den Kontakt zu Grube gesucht.

Die Antwort Grubes, den Röttgen darauf persönlich angeschrieben hatte, dürfte die Schüler indes wenig überraschen, denn sie war in Teilen so von der Bahn AG bereits mitgeteilt: Der Bahnhof Rhöndorf finde sich derzeit in keinem Bau- und Förderprogramm des Bundes.

Als Rahmen gelte, dass bei Bahnhöfen ab 1 000 Reisenden pro Tag die Maßnahme für einen barrierefreien Ausbau vom Bund gefördert würden. Bei Stationen mit geringerer Frequenz wie in Rhöndorf mit etwa 500 Reisenden pro Tag müsse die Förderung über die Aufgabenträger, sprich Verkehrsverbünde, und das Land "eingeworben werden", heißt es.

Zur aktuellen Situation in Rhöndorf, der Entfernung eines provisorischen Übergangs zu Ende vergangenen Jahres, teilte Grube Röttgen mit: "In Rhöndorf wurde der schienengleiche Überweg zwischen den Gleisen im Rahmen einer Baumaßnahme entfernt, da dieser bisher ausschließlich als interner Dienstweg und nur zur Nutzung für geschultes Personal vorgehalten wurde.

Ein Überschreiten der Gleise an dieser Stelle war für Reisende aus Sicherheitsgründen auch in der Vergangenheit nicht zulässig. Da es sich hier weder um eine öffentlich zugängliche oder für Kunden nutzbare Anlage handelt, ist eine erneute Wiederherstellung und Öffnung als Zugangsmöglichkeit nicht genehmigungsfähig."

Röttgen in seiner Mitteilung: "Es ist nicht akzeptabel, dass beide Bad Honnefer Bahnhöfe für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, nicht (mehr) oder nur eingeschränkt nutzbar sind. Dies gilt in besonderer Weise vor dem Hintergrund, dass sich das Berufskolleg Haus Rheinfrieden in Rhöndorf befindet."

Der Vorstandsvorsitzende der Bahn AG habe ihm zugesagt, dass ein Vertreter des Unternehmens mit den Schülern von Haus Rheinfrieden unmittelbar Kontakt aufnehmen werde, um mit ihnen über die Situation zu sprechen. Röttgen will sich weiter mit Nachdruck für eine Lösung einsetzen, "zumindest einen der beiden Bad Honnefer Bahnhöfe barrierefrei zu gestalten".

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