Fotoausstellung Bad Honnefer Amnesty-Gruppe setzt sich seit 25 Jahren für die Menschenrechte ein

BAD HONNEF · Sie hat die Nummer "1138" und mischt sich immer dort ein, wo Menschenrechte verletzt werden. Vor genau 25 Jahren wurde die Amnesty-Gruppe Bad Honnef gegründet. Am Geburtstag eröffnete ihr Sprecher Wilfried Schneider im Rathausfoyer die Fotoausstellung "Unsichtbare Opfer - Migranten auf ihrem Weg durch Mexiko".

 Ausstellung über Migration in Mexiko: Angel Jost, Wilfried Schneider und Norbert Blüm.

Ausstellung über Migration in Mexiko: Angel Jost, Wilfried Schneider und Norbert Blüm.

Foto: Homann

Die Honnefer Gruppierung ist nicht besonders groß: Sie hat 25 Mitglieder, aber immerhin hundert Unterstützer. Vizebürgermeister Peter Profittlich gratulierte dem Jubilar und zitierte Konrad Adenauer: "Das Wichtigste ist der Mut!" Profittlich fügte an: "Ich wünsche Ihnen, dass Sie noch viele Jahre den Mut haben, Ihre segensreiche Arbeit durchzuführen."

Ehrengast Norbert Blüm, der ehemalige Bundesminister, nannte den "schönsten Satz" des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Und: "Das sagen zu dürfen, was du denkst, das sind elementare Rechte, die allen Menschen zustehen." Aber nicht alle würden darüber verfügen. "Bei Amnesty International haben diese Verletzungen ein Gesicht, es sind benennbare Personen, da sich Amnesty für bestimmte politische Gefangene einsetzt." Mit Namen und Foto.

Wilfried Schneider betonte ebenfalls, "dass es uns gutgeht in einem Land, in dem wir den Mund aufmachen und Unterschriften sammeln können für politische Gefangene, die teils Folter erleiden und bedroht werden". In Bad Honnef gebe es dafür eine breite Unterstützung. In jedem Jahr schreibe die Honnefer Amnesty-Gruppe rund hundert Briefe und erhalte dafür zwischen 20 und 200 Unterschriften.

Er lobte außerdem die Stadtverwaltung, von der es jegliche Hilfe gebe. So wäre es kein Problem gewesen, im vergangenen Jahr zum 50. Bestehen von Amnesty International die Starterlaubnis für 50 Brieftauben zu erhalten. "Und heute Morgen hat mich der Hausmeister angerufen, ob wir auch ein Mikrofon brauchen."

Zum Mikro griff dann auch Emanuel Greif von der Missionszentrale der Franziskaner Bonn, der über jene Menschen berichtete, die versuchen, aus ihren armen Heimatländern nach den USA zu gelangen und dafür durch Mexiko müssen. "Jedes Jahr begeben sich Tausende ohne Aufenthaltspapiere auf eine mit hohen Risiken behaftete Reise durch Mexiko." Als Gefahren für die Transitmigranten nannte er Entführung, Folterung, Vergewaltigung bis hin zur Tötung.

Daran habe auch eine von der mexikanischen Regierung angekündigte Strategie zum Schutz dieser Menschen noch nichts geändert. "Viele Mexikaner entlang der Migrationsrouten leisten humanitäre Hilfe.

Es gibt ein Netzwerk von Herbergen der katholischen Kirche." Amnesty Bad Honnef wird nun nicht nur Briefe schreiben, sondern mit der Evangelischen Jugend auch eine Sockenaktion starten. Und am Tag der Menschenrechte, 10. Dezember, kommt Kabarettist Markus Maria Profitlich in den Kursaal.

Die Ausstellung im Rathausfoyer ist bis zum 22. Juni zu sehen. Mehr Informationen unter www.amnesty-badhonnef.de

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