Container-Siedlung in Rottbitze Bad Honnef verkauft Mobilheime

Rottbitze · Die Flüchtlings-Wohncontainer am Rederscheider Weg werden nicht mehr gebraucht, die Geflüchteten sind in städtische Wohnungen gezogen. Der Käufer der 40 Mobilheime baut sie nun sukzessive ab.

 Die Mobilheime in Rottbitze werden jetzt sukzessive abgebaut. Das Foto entstand 2016 bei einem Tag der offenen Tür.

Die Mobilheime in Rottbitze werden jetzt sukzessive abgebaut. Das Foto entstand 2016 bei einem Tag der offenen Tür.

Foto: Frank Homann

Die Tage der Wohncontainer-Siedlung am Rederscheider Weg sind gezählt: Die Mobilheime, die zur Unterbringung von Flüchtlingen gedient hatten, werden in den kommenden Monaten sukzessive abgebaut. Das bestätigte die Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef, Cigdem Bern, auf Anfrage des General-Anzeigers.

Wie berichtet, standen die etwa 40 Mobilheime seit geraumer Zeit leer. Jetzt sei es gelungen, einen Käufer für alle Container zu finden. „Das war unsere Priorität, und wir sind wirklich froh, dass das nun auch gelungen ist“, so Bern.

Verkauf der Container entlastet die Stadtkasse

Zumal sich die Ausgaben der Stadt für die Flüchtlingsunterkunft Rederscheider Weg so auf ein Minimum begrenzen ließen. Der aktuelle Verkaufspreis betrug laut Stadt 240 000 Euro. Unter Berücksichtigung von unter anderem bisherigen haushalterischen Abschreibungen sowie Ersparnissen durch den Wegfall von Zusatzleistungen wie Sicherheitsdienst, Versicherungen und mehr bleibe nun unterm Strich – gerechnet allein auf die Mobilheime – bestenfalls ein „geringfügiges Minus“ für die Stadtkasse.

„Auch das ist in der Tat eine gute Nachricht“, sagte Bern. Zudem habe die Unterkunft auch in unbewohntem Zustand personelle Kapazitäten gebunden. Wie berichtet, hatte die Stadt am Rederscheider Weg mit Mobilheimen Unterkünfte für geflüchtete Menschen geschaffen. Grund war, dass auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise in anderen stadteigenen sowie angemieteten Unterkünften die Kapazitäten erschöpft waren.

Während der Bau einer weiteren festen Unterkunft an der Lohfelder Straße geplant, aber noch nicht fertiggestellt war, wurden die Mobilheime als Übergangslösung gekauft. Vor etwas mehr als zwei Jahren wurden die ersten Wohncontainer bezogen.

Auf dem Gelände sollen Wohnhäuser entstehen

Das Gelände hatte die Stadt zuvor zunächst gepachtet, im Herbst 2016 dann allerdings aus einer Zwangsversteigerung erworben. Zum Gelände gehören auch einige wenige noch bewohnte Quartiere des ehemaligen Feriencenters Rottbitze. Alle aus der Feriencenter-Zeit noch bestehenden Pachtverhältnisse sind laut Stadt inzwischen gekündigt.

Eine Ordnungsverfügung, nach der die Bewohner ihre Parzellen Ende 2017 hätten räumen müssen, wurde allerdings so lange ausgesetzt, bis an der Aegidienberger Straße mit dem dort entstehenden öffentlich geförderten Wohnungsbau Alternativen für die in Rottbitze lebenden Menschen geschaffen sind.

Langfristig ist geplant, das Gelände am Rederscheider Weg als Wohnbaufläche zu entwickeln. Im April 2017 fasste der Planungsausschuss einen Aufstellungsbeschluss. Auf der Basis von Marktuntersuchungen sollen, als Grundlage für einen städtebaulichen Entwurf, Szenarien für die Mischung zukünftiger Haus- und Wohnformen entwickelt werden. Die Fläche berge Potenzial für sicher 100 Wohneinheiten, hatte die Verwaltung seinerzeit den Planungsausschuss informiert.

Der Abbau der Mobilheime war zugleich spätestens ab Herbst 2017 absehbar. Grund war einerseits, dass die Flüchtlingszahlen generell immer mehr zurückgegangen waren, so Bern. Andererseits hatten die am Rederscheider Weg untergebrachten Menschen, zumeist Familien, in freie Wohnungen in festen Unterkünften verlegt werden können.

Laut Bern steigt auch die Zahl derer, deren Asylverfahren abgeschlossen ist und die nicht mehr in städtischen Unterkünften leben sollen, sondern sich auf dem freien Markt etwas suchen. Die festen Unterkünfte seien Wohncontainern vorzuziehen. Bern: „Einen zweiten Winter am Rederscheider Weg wollten wir sowieso nicht.“ Und: Sollten der Stadt irgendwann doch erneut Asylsuchende zugewiesen werden, gebe es dafür ausreichend freie Kapazitäten in den städtischen Unterkünften.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort