Autogramme schreiben ist Lenas neue Disziplin

Olympia-Goldmedaillen-Siegerin Lena Schöneborn wird von vielen Fans in Niederkassel begrüßt - Volles Haus bei Autogrammstunde in Rheidt - Offizieller Empfang mit Bürgermeister Walter Esser

Autogramme schreiben ist Lenas neue Disziplin
Foto: Michael Wrobel

Niederkassel. Dieses Bild ging um die Welt: Am 22. August läuft die 22-jährige Lena Schöneborn völlig erschöpft, aber überglücklich nach einem kräftezehrendem Wettbewerb über die Zielgerade im Pekinger Olympia-Stadion, reißt die Arme hoch und weiß in diesem Moment, dass sie die Goldmedaille im Modernen Fünfkampf gewonnen hat.

Förmlich aus dem Häuschen sind seither die Menschen in der Heimat der gebürtigen Niederkasselerin. Überall wird der Olympiasiegerin Respekt und Anerkennung gezollt. So prangt ein riesiges Banner mit Lenas Konterfei über der Rheidter Straße, hängen Plakate mit Glückwunsch-Sprüchen in Schaufenstern und gibt es in Sachen Sport kaum ein anderes Gesprächsthema mehr.

Mächtig stolz auf ihr "Goldmädel" ist auch das gesamte Team des Fotostudios Schallenberg in Rheidt. Gerd Linnarz erstellt schon seit mehreren Jahre die Autogrammkarte für Schöneborn. Da war eine Autogrammstunde in dem kleinen Geschäft für die Olympia-Siegerin natürlich Ehrensache. Rund 90 Minuten lang schrieb sie unermüdlich Autogramme, schüttelte Hände und ließ sich mit ihren Fans fotografieren. "Das gehört doch einfach dazu", so die strahlende Siegerin. "Jetzt hat der Fünfkampf eben eine sechste Disziplin: Autogramme schreiben."

Jede Menge Hände schütteln durfte die Niederkasselerin am Mittwochabend dann auch im Hotel "Clostermanns Hof" in Uckendorf. Bürgermeister Walter Esser hatte die Olympiasiegerin samt Familie, Freunden und Sponsoren in den Festsaal eingeladen. Dort durfte sich die Sportlerin auch ins Goldene Buch der Stadt eintragen.

Für den Bürgermeister war die Schließung des Lülsdorfer Hallenbades, wo Lena als Jugendliche trainiert hatte, übrigens der Grundstein für den Erfolg: "Wäre das Bad nicht renoviert worden, wäre sie nicht nach Bonn gegangen und wäre dort auch nicht entdeckt worden", so Esser lachend. "Ergo: Ohne Badschließung keine Olympiamedaille."

Unter den vielen Gästen war auch Lenas Vater Hans-Joachim, der zusammen mit ihrem Freund, Martin Busse, nach Peking gereist war, um dort seine Tochter direkt anfeuern zu können. Nicht mitfahren durfte dagegen Lenas Mutter. "Jedes mal, wenn meine Frau bei Wettkämpfen von Lena dabei war, hat sie verloren. Deshalb musste sie ein Opfer bringen und zuhause bleiben“, verriet Hand-Joachim Schöneborn.

Doch das hielt die Drei freilich nicht vom Feiern ab. „Lena hat dafür gesorgt, dass wir sogar ins Olympische Dorf durften – und da haben wir dann ordentlich den Sieg begossen.“ Dass seine Tocher Gold holte, war für den stolzen Vater übrigens keine Überraschung: „Ich habe immer gesagt: Wir bringen eine Medaille mit nach Niederkassel.“

Bilder von der Autogrammstunde mit Lena Schöneborn

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