Autofahrer geraten ins Rutschen

RHEIN-SIEG-KREIS · 16 Glatteis-Unfälle: Regen und frostige Nachttemperaturen haben am Montagmorgen für eine böse Überraschung bei einigen Autofahrern gesorgt. Die Kreispolizei registrierte bis zum Mittag eine ganze Serie von 16 Unfällen. Betroffen waren vor allem die Höhenlagen des rechtsrheinischen Kreisgebietes. Auch heute muss wieder mit glatten Straßen gerechnet werden.

Im Begegnungsverkehr waren am Montagmorgen auf der L 352 bei Brackemich, das zu Neunkirchen-Seelscheid gehört, um 8.10 Uhr ein Porsche Panamera und ein Citroën-Kleinwagen kollidiert. Ereignet hatte sich der Unfall in einer abschüssigen Kurve unmittelbar hinter der Ortsausfahrt von Brackemich, wo ein Tempolimit von 70 Stundenkilometern gilt.

Die Polizei vermutet, dass die 49-jährige Fahrerin des Citroën, die aus Neunkirchen-Seelscheid kommt, und in Richtung Brackemich unterwegs war, hinter dem Kiefernweg die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren hatte. Grund soll die eisglatte Fahrbahn gewesen sein.

Durch die Rutschpartie war die Frau auf die Gegenfahrbahn geraten, wo sie ungebremst in den Porsche eines 42-jährigen Muchers raste. Der hatte zwei Kinder in entsprechenden Sitzen auf der Rückbank mit dabei. Durch die Kollision wurden das siebenjährige Mädchen schwer und der vierjährige Junge leicht verletzt.

Alle Hände voll zu tun hatten fast zur selben Zeit auch die Rettungskräfte nahe der Lohmarer Höhengemeinde Scheiderhöhe. Dort war auf der Scheiderhöher Straße der 26 Jahre alte Fahrer eines 3er BMW aus Sankt Augustin gegen einen Baum gekracht. Auch in dem Fall geht die Polizei von Glatteis als Unfallursache aus.

Massive Probleme hatten die Feuerwehrleute damit, den schwer verletzten 26-Jährigen aus seinem Wrack zu holen: Der Mann saß mit eingeklemmten Füßen in seinem Sitz. Gegen 9.30 Uhr war es den Rettungskräften dann gelungen, den Eingeklemmten zu befreien und zu einem wartenden Hubschrauber und damit auf den Weg zur Klinik zu bringen.

Das sagt die Polizei: Was sich auf den Straßen ereignet hat, treibt Hans-Peter Sperber, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizei, die Sorgenfalten auf die Stirn: "Zwischen 5.30 und 11.10 Uhr haben wir 16 Unfälle auf glatten Wegen gezählt. Ich bin überrascht, wie unbedarft viele Autofahrer noch unterwegs sind."

Sperber mahnte nicht nur den Gebrauch von Winterreifen an: "Wer bei frostigem Wetter keine montiert hat, sollte das Auto stehen lassen." Andernfalls riskiere man bei Unfällen Strafen und Regressforderungen. Auch sollten sich Autofahrer nicht täuschen lassen, wenn ein Schild, wie an der Unfallstelle in Brackemich, 70 Stundenkilometer erlaube: Das gelte nur für günstige Umstände. Heißt: "Autofahrer müssen immer witterungsangepasst fahren", so Sperber.

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