Naturhof Wolfsberg und das Streuobstwiesenmobil Apfelsaft pressen für Alfterer Flüchtlingsfamilien

ALFTER-IMPEKOVEN · Eine Saftpresse, jede Menge Äpfel und einige Menschen mit einer guten Idee: Mehr brauchte es nicht, gestern eine gelungene Willkommensgeste für Flüchtlinge in Alfter auf die Beine zu stellen.

 Saft pressen für einen guten Zweck: Christian Schäfer vom Naturhof Mager in Impekoven bei der Arbeit.

Saft pressen für einen guten Zweck: Christian Schäfer vom Naturhof Mager in Impekoven bei der Arbeit.

Foto: Roland Kohls

Gemeinsam mit Ursula und Christian Schäfer hatte das Team vom Naturhof Wolfsberg in Impekoven Bürger und Flüchtlingsfamilien zum Apfelsaft pressen eingeladen: Der Biohof stellte die Äpfel, das Ehepaar Schäfer das Streuobstwiesenmobil, mit dem die Sorten Natyra, Jonagold, Topaz und Pinova frisch gepresst wurden.

Mit dem Erlös aus dem Apfelsaftverkauf wollen die Initiatoren Sprachkurse für Flüchtlinge unterstützen. "Ich denke, dass jeder auf seine Art helfen kann", ist Heike Mager vom Naturhof überzeugt. "Die heutige Aktion ist unser Beitrag. Je schneller die Flüchtlinge integriert werden, desto weniger Probleme gibt es.

Deshalb sind Sprachkurse meiner Meinung nach von zentraler Bedeutung." Persönlich hätten sie die im neu errichteten Übergangsheim auf der Oedekovener Rathauswiese und im ehemaligen Impekovener Kindergarten untergebrachten Asylbewerber eingeladen - und viele waren auch gekommen.

"Die Aktion ist eine wunderbare Willkommensgeste und bietet die Möglichkeit, sich kennenzulernen und Kontakte herzustellen", lobte auch Bürgermeister Rolf Schumacher. Während die Kinder im "Apfelzug" durch die Plantagen tuckerten, konnten sich die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen unterhalten oder an einer Führung durch den Betrieb teilnehmen. Frank Ewert aus Witterschlick genoss mit seinen Kindern Nils (6) und Celine (3) den frischen Apfelmost für den guten Zweck.

Wael Karykaos aus Witterschlick war gekommen, um als Dolmetscher zu helfen: "Ich will die Gelegenheit nutzen, meine Unterstützung anzubieten." Der Iraker kam vor zwei Jahren mit seiner Familie nach Deutschland, ist seit März anerkannter Flüchtling und möchte nach dem bestandenen Einbürgerungs- und Sprachtest bald sein Studium fortsetzten. "Im Moment habe ich etwas Zeit und kann mit meinen Arabisch-, Englisch und Deutschkenntnissen vielleicht weiterhelfen", hoffte der 21-jährige, der in Bürgermeister Schumacher gleich den richtigen Ansprechpartner fand.

Tesfahiwet (26) und Biniam (24) aus Eritrea, sowie Mike (20) aus Ghana, die seit etwa einem Monat im ehemaligen Kindergarten in Impekoven wohnen, zogen einen Becher Kaffee zwar dem Apfelsaft vor, freuten sich aber über die Einladung: "Es ist eine gute Gelegenheit, Menschen und die Umgebung kennenzulernen. Wir fühlen uns willkommen."

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