Bornheim-Sechtem Anwohner klagen über wiederholte Überflutungen

BORNHEIM-SECHTEM · In der Graue-Burg-Straße in Bornheim-Sechtem kommt es bei starkem Regen regelmäßig zu Überflutungen. Dabei entstehen jedesmal Schäden von mehreren tausend Euro. Bürgermeister Wolfgang Henseler reagiert jetzt nach Anfrage auf die Beschwerden der Anwohner.

 Nach dem Starkregen am vergangenen Sonntag staute sich das Wasser wieder auf der Graue-Burg-Straße.

Nach dem Starkregen am vergangenen Sonntag staute sich das Wasser wieder auf der Graue-Burg-Straße.

Foto: Privat

Wenn es einmal etwas stärker regnet, blicken die Anwohner der Graue- Burg-Straße in Sechtem sorgenvoll zum Himmel. Wird es bald aufhören? Oder laufen gleich wieder Wassermassen aus den Kanaldeckeln? So wie vergangenen Sonntag, als es vor ihren Türen bereits zum dritten Mal zu einer Überflutung kam - zwischen den Einmündungen zur Wendelinusstraße und des Neubaugebiets auf dem alten Sportplatz.

"Wenn das Wasser durch die Kanaldeckel kommt, ist der Regen meist schon abgeklungen", hat Anwohner Ingo Thevis beobachtet. Bei beiden Starkregen Ende Juni und am vergangenen Sonntag hat es teilweise kniehoch auf der Fahrbahn gestanden, auch in Vorgärten, Keller und Garagen sei es eingedrungen. So schnell sich das Wasser an der Oberfläche ausbreite, so schnell verschwinde es auch wieder, berichtet der Sechtemer.

Dass die Anwohner beunruhigt sind, hängt nicht nur mit diesen beiden Starkregen zusammen. Weit größer war das Ausmaß der Überflutung im Jahr 2008, als sich die Graue-Burg-Straße nach extremen Regenfällen in einen Bach verwandelte. Nach Angaben der Regionalgas Euskirchen, die im Auftrag der Stadt Bornheim das Kanalnetz betreut, stand das Wasser bis zu 76 Zentimeter hoch.

Familie Thevis hatte nach eigenen Angaben einen Schaden von 70 000 Euro. "Das Wasser drückte im Keller die Fenster ein und füllte die Räume bis unter die Decke", berichtet Marion Thevis. Einige Nachbarn seien nach ähnlichen Erlebnissen regelrecht traumatisiert. "So etwas haben wir vor 2008 nie erlebt", sagt Elisabeth Schwert, die seit 1955 an der Graue-BurgStraße wohnt. Bei ihr sei das Wasser sogar in die Wohnung gelaufen.

Nachbarin Rosemarie Steiger erinnert sich mit Grauen an das Unwetter von 2008, als ihre Garage überflutet war. Das Tor musste anschließend erneuert, ihr Auto aufwendig repariert werden. Auch bei den jüngsten Starkregen stand das Wasser in der Garage, die Spuren sind noch zu sehen. "Es muss endlich was unternommen werden", sagt Ortsvorsteher Dieter Paschmanns (SPD), der mit seinem Fraktionskollegen Rainer Züge eine Anfrage an die Stadt gerichtet hat.

Sie wollen etwa wissen, ob die Kapazität des Sechtemer Klärwerks noch ausreiche - vor allem mit Blick auf das geplante Neubaugebiet am anderen Ende des Ortes, das zudem höher liege als die Graue-Burg-Straße. "Ich persönlich vermute, dass irgendwo im Hauptkanal ein Pfropfen ist, durch den es zum Rückstau kommt", so Paschmanns.

Bürgermeister Wolfgang Henseler erklärte auf Anfrage, dass er für den kommenden Montag die Regionalgas Euskirchen als Betreiberin des Bornheimer Kanalnetzes in die Sitzung des Verwaltungsvorstandes eingeladen und einen Bericht der Feuerwehr angefordert hat. "Was da in Sechtem passiert ist, kann und darf nicht sein", sagt Henseler, der auf die Bemühungen der Stadt seit 2008 verweist. Diese reichten von der Entwässerung von Wirtschaftswegen bis hin zur Gewässerunterhaltung, für die eigens eine Stelle eingerichtet worden sei.

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