Ausbau der Roisdorfer Friedrichstraße Anwohner hoffen auf Kompromiss

BORNHEIM-ROISDORF · "Es hat sich für uns einiges getan", sagte Winand Flohr, Sprecher der Anlieger der Roisdorfer Friedrichstraße jetzt bei ihrem Treffen in der Gaststätte "Zur gemütlichen Ecke". Vor der zweiten Anliegerversammlung am Montag, zu der die Stadt eingeladen hat, stimmten sich die Anlieger ab.

 Verbesserungswürdig: Die Friedrichstraße in Roisdorf weist Risse und Dellen auf.

Verbesserungswürdig: Die Friedrichstraße in Roisdorf weist Risse und Dellen auf.

Foto: Archiv: Wolfgang Henry

Die Friedrichstraße soll, wie berichtet, ausgebaut werden. Da die Anlieger mit den Planungen nicht einverstanden sind, haben sie sich zu einer Anliegergemeinschaft zusammengeschlossen. Vor allem wollten die Anwohner einen kombinierten 2,50 Meter breiten Geh- und Radweg an der Straße haben.

Ein weiterer Kritikpunkt: Da bei vielen Grundstücken der heutige Gehweg im Eigentum der Anwohner ist und nur städtische Flächen durch die Planung abgedeckt wurden, hätten die Einfriedungen wie Gartenzäune der Grundstücke bis zu zwei Meter von der ausgebauten Straße entfernt gestanden. Die Anlieger boten an, die Grundstücke der Stadt kostenlos für den Radweg zur Verfügung zu stellen.

Ein straßenverkehrsrechtliches Anhörungsverfahren, das die Anwohner gefordert hatten, wurde in der Zwischenzeit durchgeführt. Dabei waren sich Straßenverkehrsamt und Polizei einig, dass in einer Tempo-30-Zone ein kombinierter Rad- und Gehweg nicht zulässig sei, berichtet Anliegersprecher Flohr. Deshalb schlug er vor, einen Gehweg in einer Breite von 2,50 Metern zu akzeptieren. "Kinder bis acht Jahre müssen den Gehweg benutzen, bis zehn Jahre dürfen sie ihn benutzen", sagte er.

Hauptgrund für den Radweg ist die Sebastian-Grundschule an der Friedrichstraße. Die andere Forderung nach einem Parkgebot für Pkw wurde beim Anhörungsverfahren akzeptiert. Nicht möglich sei ein Durchfahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen, da eine Verkehrszählung keinen Bedarf ergeben habe, die Friedrichstraße als Sammelstraße eingestuft ist und ein solches Verbot kaum zu kontrollieren sei, so die Argumente von Straßenverkehrsbehörde und Polizei.

Auch die Änderung der heutigen Rechts-vor-Links-Regelung an der Kreuzung Friedrichstraße/Siegesstraße/Rathausstraße wurde nicht genehmigt. Die Kreuzung funktioniere, sei kein Unfallschwerpunkt und es sei sogar mit einer Verschlechterung der Situation zu rechnen, da die Rechts-vor-Links-Regelung den Verkehr bremse.

An anderen Punkten konnte mit der Verwaltung eine Lösung gefunden werden. Etwa an den Stellen, wo der Gehweg eine Breite von bis zu sechs Metern aufweist. Dort seien wegen Grundstücksausfahrten keine Parkflächen möglich, jedoch soll der Gehweg an einigen Stellen breiter werden.

Auch bei den Grünflächen im Straßenraum scheint ein Kompromiss in Sicht. Die Anwohner wehrten sich gegen Bäume, da Baumwurzeln im bereits ausgebauten Teil der Straße Hausanschlüsse und Mauerwerk angegriffen hatten. "Wir haben von dem Rechtsanwalt erfahren, dass die Stadt uns Anwohner gar nicht beteiligen muss", erklärte Flohr. Der Roisdorfer Ortsvorsteher Harald Stadler ergänzte, dass die Entscheidung von der Politik getroffen wird.

"Wenn die Stadt darüber entscheidet, ob da Bäume hinkommen, warum schafft sie es im Herbst nicht, das Laub zu entfernen", sagte ein Anwohner. Die Anwohner würden Beete mit langjährigen anspruchslosen Sträuchern akzeptieren, Bäume nicht.

Zur zweiten Anliegerversammlung lädt die Stadt für Montag, 14. Mai, ab 18 Uhr in die Gaststätte "Zur gemütlichen Ecke" ein. Über den Straßenausbau entscheiden soll der Verkehrsausschuss am Mittwoch, 23. Mai, ab 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses, Rathausstraße 2.

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