So gesehen Angst vor dem Schiffbruch

Landauf, landab macht sich in Zeitungsredaktionen vor den Sommerferien die gleiche Angst breit: die Furcht vor dem Sommerloch. Dabei handelt es sich nicht etwa, wie beim Bermuda-Dreieck, um das Phänomen, dass Dinge auf seltsame Weise verschwinden. Darüber könnte man ja wenigstens noch etwas schreiben.

Im Fall des Sommerlochs ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall: Es gibt nichts zu berichten, weil nichts passiert. Zumindest für denjenigen, der an der Kommunalpolitik interessiert ist. Wie Familien und Lehrer haben sich auch viele Stadtratsmitglieder in den Urlaub verabschiedet. Vom 2. Juli bis zum 4. September dauert in diesem Jahr in Königswinter die sitzungsfreie Zeit. Pardon! Hätte sie eigentlich dauern sollen. Statt dessen gibt es am Donnerstag eine Sondersitzung.

Das Bäderthema hat das Zeug dazu, in diesem Jahr das Sommerloch zu stopfen. Weil ein Teil des Stadtrats der Meinung ist, in dieser Frage sowohl durch die eigene Verwaltung als auch durch die von dieser herangezogenen Experten nicht gut genug beraten zu sein, hat Königswinter ein Sommertheater vom Feinsten.

Bürgermeister Peter Wirtz und Erster Beigeordneter Ashok Sridharan sind zwar nicht im Bermuda-Dreieck verschwunden, aber in dieser Angelegenheit bedauerlicherweise befangen und somit abgetaucht. Dabei wären gute Steuermänner jetzt mehr denn je gefragt.

Vielleicht haben ja jetzt auch jene Politiker, die bisher noch für ein Ausschreibungsverfahren waren, Angst, die Stadt könnte Schiffbruch erleiden, wenn sie sich in der Bäderfrage auf 30 Jahre an einen Investor bindet. Die Skeptiker haben Oberwasser bekommen. Unter Umständen aber nur bis Donnerstag.

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