Angeklagter aus Lohmar soll Schwangere geschlagen haben

26-Jähriger muss sich wegen mehrerer tätlicher Angriffe vor Gericht verantworten

Lohmar/Bonn. Wegen einer ganzen Reihe von tätlichen Angriffen in einem Zeitraum von zwei Monaten muss sich der 26 Jahre alte Stefan I. (Name geändert) aus Lohmar seit Montag vor dem Bonner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann gefährliche Körperverletzung, Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch vor.

Aufgrund einer offenbar vorliegenden psychischen Störung geht die Staatsanwältin von einer erheblich eingeschränkten Schuldfähigkeit aus. Derzeit ist Stefan I. in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Im Prozess muss nun geklärt werden, ob er dauerhaft dort untergebracht werden muss.

Laut Anklage kam es zunächst am frühen Abend des 2. Februar dieses Jahres an der Bushaltestelle Lohmarer Höfe zu einer gewalttätigen Attacke. Gegen 18.30 Uhr soll der 26-Jährige einen zufällig vorbeikommenden Mann und dessen Ehefrau angesprochen und dann unvermittelt angegriffen haben.

Wie der Geschädigte im Zeugenstand berichtete, habe der Angeklagte ihn an der Jacke gepackt und angefangen, "wie verrückt zu treten". Als die sichtbar hochschwangere Frau den Beschuldigten aufgefordert habe, ihren Mann in Ruhe zu lassen, soll Stefan I. ihr gegen das Bein getreten und mit der Faust in den Bauch geschlagen haben. Auch eine weitere Zeugin sei von dem 26-Jährigen geschubst und geschlagen worden.

Die damals schwangere Frau schilderte dem Gericht ihre Sorge um das ungeborene Kind. Noch am Abend suchte das Paar demnach ein Krankenhaus auf, wo glücklicherweise nichts festgestellt werden konnte. Beruhigt war sie nach eigenen Angaben aber erst, als das Kind gesund zur Welt kam. Die viereinhalbjährige Tochter des Paares, die das Geschehen damals mitverfolgt hatte, habe immer noch Angst, dem Angeklagten zu begegnen.

Als die herbeigerufene Polizei den Angeklagten festnehmen wollte, soll dieser geflohen sein. Polizisten konnten ihn jedoch kurz darauf in seinem Wohnhaus festnehmen - auch dabei soll er erheblichen Widerstand geleistet und die Beamten unter anderem bespuckt haben.

Im März und April soll es zu weiteren schwerwiegenden Vorfällen gekommen sein, unter anderem sei eine Frau in einer Parkanlage attackiert worden. Der Angeklagte räumte eine Vielzahl der körperlichen Attacken ein. An einen Schlag in den Bauch der Schwangeren könne er sich aber nicht mehr erinnern. Der Prozess wird fortgesetzt.

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