Am Niederkasseler Rheinufer ist Angeln verboten

Jetzt steht es schwarz auf weiß auf dem Schild nahe des Fähranlegers zu lesen: Die Bezirksregierung Köln und die Untere Fischereibehörde des Rhein-Sieg-Kreises haben das Mondorfer Rheinufer, beginnend oberhalb der Siegmündung bis zum Wasser- und Schifffahrtsamt, zum "Fischschonbezirk" erklärt.

Niederkassel. (voa) Jetzt steht es schwarz auf weiß auf dem Schild nahe des Fähranlegers zu lesen: Die Bezirksregierung Köln und die Untere Fischereibehörde des Rhein-Sieg-Kreises haben das Mondorfer Rheinufer, beginnend oberhalb der Siegmündung bis zum Wasser- und Schifffahrtsamt, zum "Fischschonbezirk" erklärt.

Dazu gehört zum ersten Mal ein generelles Angelverbot bis zum 31. Dezember, sagte Bodo Klein, Dezernent für Umwelt- und Naturschutz bei der Bezirksregierung bei einem Ortstermin. Wie berichtet, soll so vor allem der Lachs geschützt werden, auf den es im vergangenen Jahr einige Angler abgesehen hatten. Die streng geschützten Lachse ziehen wieder zu ihren angestammten Laichgewässern, etwa in Kiesbänke an der oberen Sieg oder auch an der Ahr.

Ein besonders wichtiger Punkt ist dabei das Mondorfer Rheinufer: Für die Lachse eine Art "Eintrittstor" zur Sieg, so Andreas Mellin, Fischereidezernent bei der Bezirksregierung. Kein Wunder, dass sich jetzt viele Fische dort aufhalten würden. Das wiederum hat in der Vergangenheit "Begehrlichkeiten bei einigen Anglern geschaffen", sagte Mellin. Konkret sei es im vergangenen Jahren "zu mehreren Vorfällen" gekommen.

Daher hätten sich die Behörden zum Handeln gezwungen gesehen und nun das generelle Angelverbot verhängt. Bezogen auf die Vorfälle im vergangenen Jahr, konnte Siegfried Cunz, Fischereiberater bei der Siegburger Kreisverwaltung, mit Zahlen aufwarten. Bei 143 "vorbeugenden Sonderkontrollen" an der Siegmündung seien 246 Angler kontrolliert worden. Einen gravierenden Fall von Lachswilderei hätten die Kontrolleure aufgedeckt.

Deshalb wollen die Verantwortlichen mit dem Angelverbot auf Nummer sicher gehen. Mellin und Klein verweisen in dem Zusammenhang nochmals auf die großen Anstrengungen, die nicht nur von Behörden und Naturschutzverbänden, sondern auch von den Anglern selbst übernommen worden seien, um die Wanderfische hier wieder heimisch zu machen. Was Cunz jetzt anmahnt: Auch in Rheinland-Pfalz müssten die Behörden nachziehen. "Dort passiert gar nichts in Sachen Schonbezirke."

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