Alle zehn Minuten geschieht in Bonn eine Straftat

Polizei verfehlt Ziel beim Wohnungseinbruch

Bonn. Mit rund 52 000 kriminellen Delikten im vergangenen Jahr verzeichnet die Polizei so viele wie nie zuvor. Damit stieg die Zahl nach GA-Informationen im Vergleich zu 2004 um rund sechs Prozent.

Im Zuständigkeitsgebiet der Behörde (Bonn mit dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sowie Königswinter und Bad Honnef) geschah also alle zehn Minuten eine Straftat. Das geht aus der Statistik hervor, die Polizeipräsident Wolfgang Albers am Montag vorstellt. Für den historischen Höchststand, so heißt es, sorgen vor allem Schwarzfahrer und Betrügereien bei Online-Auktionen.

Während die Beamten rund 70 Prozent der Gewaltkriminalität aufklären, gelingt ihnen das bei den Raubdelikten noch nicht einmal bei jedem zweiten. Noch düsterer sieht es beim Wohnungseinbruch aus, obwohl es dort im vergangenen Jahr eine Steigerung gegenüber 2004 um zwei auf zehn Prozent gegeben hat.

Die Experten im Präsidium mutmaßen, dass dieser Erfolg auch mit dem im Oktober eingeführten speziellen Konzept zum Wohnungseinbruch zusammenhängt. Doch der Jubel hält sich in Grenzen. Vor allem in der Inspektion West.

Für dieses Gebiet - Hardtberg, Röttgen und Ückesdorf, Wachtberg sowie das Vorgebirge - hatten sich die Beamten zum Ziel gesetzt, zwischen 1. Oktober 2005 und 31. März nicht mehr als 250 Einbrüche in Wohnung und Häusern registrieren zu müssen.

Im Vergleichszeitraum 04/05 gab es 291. Doch schon zum 1. März verzeichnete die Polizei 281 Einbrüche. Am häufigsten stiegen Täter mit 76 Mal in Bornheim ein. Es folgen Hardtberg mit 66 Delikten, Alfter (43), Meckenheim (35), Swisttal (23), Rheinbach (22) und Wachtberg (16).

Um den Negativtrend zu stoppen, fordert Albers eine "Qualitätsoffensive in der Kriminalitätsbekämpfung". Wie berichtet, will er mit dem "Sicherheitsprogramm 2006" den Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Massen- und Straßenkriminalität legen.

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