Alle Blüten stammen aus einer Fälscher-Werkstatt

Staatsanwalt wirft 32-Jährigem vor, in Bonn Falschgeld verbreitet zu haben

Bonn. Ein regelrechter Blütenregen ging Anfang vergangenen Jahres auf die Bonner Geschäftswelt nieder - und sorgte keineswegs für Freude. Und der Mann, der das Falschgeld reihenweise in den Läden auf den Tisch legte, schaffte es stets zu entkommen, selbst wenn er von Kassiererinnen enttarnt wurde.

Am 24. Januar dieses Jahres wurde dann in Gelsenkirchen ein Mann in einem Lebensmittelmarkt auf frischer Tat mit einer Blüte geschnappt und nun von der Bonner Staatsanwaltschaft wegen Verbreitens von Falschgeld angeklagt - in 27 Fällen. Das teilte Behördensprecher Fred Apostel mit.

Denn die Ermittler sind davon überzeugt, dass es der im Ruhrgebiet gefasste 32-jährige Mann aus Litauen war, der im Januar und Februar 2005 auch in Bonn sein Unwesen getrieben hatte. So war zum Beispiel die Masche des Täters immer dieselbe gewesen: Ob in Lebensmitteldiscountern, Elektromärkten, Bekleidungsgeschäften oder anderen Läden ging er stets mit Artikeln bis maximal 20 Euro zur Kasse und legte dort einen 200-Euro-Schein hin.

Oft klappte es, und er erhielt das echte Wechselgeld, denn die Scheine sahen täuschend echt aus. In den Fällen, wo Kassierinnen skeptisch wurden und den Schein überprüfen wollten, reagierte er blitzschnell: Er entriss den Frauen den Schein wieder und floh. Seine Beute laut Anklage: 5 000 Euro. Seit Januar sitzt der 32-Jährige nun in U-Haft und bestreitet, auch das Falschgeld in Bonn im Umlauf gebracht zu haben. Doch Behördensprecher Apostel zufolge konnten ihn die Kassiererinnen hundertprozentig identifizieren.

Und alle beschrieben ihn gleich: 1,90 Meter groß, kurzes Haar und Mondgesicht, osteuropäischer Akzent und Alkoholfahne. Außerdem kamen laut Apostel Experten zu dem Ergebnis: Alle Blüten stammen aus derselben Fälscher-Werkstatt. Demnächst muss sich der 32-Jährige vor dem Landgericht verantworten.

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