Verfugung des Wahrzeichens Ahrweiler Ahrtor gut gerüstet

AHRWEILER · Zehn Wochen soll die ganze Aktion dauern: Die Verfugung des Ahrweiler Wahrzeichens, die per Hand erneuert wird.

 Das Ahrtor ist zur Verfugung eingerüstet.

Das Ahrtor ist zur Verfugung eingerüstet.

Foto: Martin Gausmann

Einen ungewohnten Anblick bietet derzeit das Ahrtor. Denn das größte der vier Wahrzeichen Ahrweilers ist komplett eingerüstet und wird es auch für rund zehn Wochen bleiben. Lose Steine, die herabzufallen drohten, machen die Arbeiten an dem rund 720 Jahre alten Stadttor mit der Heiligen Barbara als Schutzpatronin notwendig. Die Bildstöcke im Tor wurden gesichert.

Da die Schäden großflächig auftraten, waren einzelne Reparaturen nicht mehr sinnvoll, so dass nun eine umfassende Sanierung ansteht. Aus Gründen der Verkehrssicherheit werden die Verfugungen erneuert und lose Steine befestigt oder „kontrolliert entfernt“ werden.

Die Arbeiten erfolgen in Handverfugung und nicht maschinell. So sei sichergestellt, dass das Erscheinungsbild des Ahrtores erhalten bleibe. Als Fugenmörtel werde ein spezieller Trass-Kalk-Mörtel verwendet, der von seiner Farbgebung und dem Kornaufbau als Sondermischung speziell für die Stadtmauer Ahrweiler hergestellt wird. Dieser Mörtel kommt seit einigen Jahren auch bei anderen Arbeiten im Bereich der Ahrweiler Stadtmauer zur Anwendung.

Errichtet im Jahr 1297, wurde es bei einem Bombenangriff im Januar 1945 in großen Teilen zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Neuaufbau aus Natursteinen, der 1957 abgeschlossen wurde. Seit den 1950er Jahren präsentiert sich das Tor baulich nahezu unverändert.

Dass der Zahn der Zeit an solch einem Gemäuer nagt, ist unvermeidlich. „Im Laufe der Jahre“, so die Stadtverwaltung, „seien jedoch die Verfugungen zwischen den Natursteinen in großen Bereichen brüchig geworden und vielfach herausgebrochen.“ Insbesondere im mittleren Bereich mache das Mauerwerk inzwischen eher den Eindruck eines Trockenmauerwerks. Für die Arbeiten stehen im städtischen Haushalt 110 000 Euro zur Verfügung. Für die Sanierung sind Fördermittel in Höhe von 66 000 Euro aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Historische Stadtbereiche“ vorgesehen.

Schön wäre es für die „Ahrhöde“ um Hutenmeister Jochen Ulrich, wenn „ihr“ Tor zum Barbara᠆tag am Sonntag, 4. Dezember, fertig wäre. Dann wird der Namenstag der Schutzpatronin gebührend mit einem Festkommers gefeiert.

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