Kommentar Wo der Wind gerade weht

Nichts gegen die Energiewende. Und nichts dagegen, dass mal wieder alles nicht schnell genug gehen kann. Was sich allerdings in Sachen Windkraftanlagen landauf, landab an hysterischem Aktionismus entfaltet hat, sprengt so langsam aber sicher das Fassungsvermögen.

Krönung ist, dass der in jeder Hinsicht ohnehin zweifelhafte Windräder-Bau Priorität gegenüber Landschaftsschutzgebieten haben soll. Schneisen schlagen, Wälder abholzen, alles kein Problem: Hauptsache es dreht sich dort ein Rad, wo der Wind gerade weht.

Die finanziell gebeutelten Kommunen sehen in ihrer Dauerverzweiflung eine Einnahmequelle, die Öko-Gut-Menschen der Nation glauben mit Blick auf die 200 Meter hohen Stangen mit ihren 50 Meter langen Rotoren die Welt vor dem atomaren Gau gerettet zu haben.

Und die Grünen-Wähler sehen sich am Ziel ihrer Träume, weil sie sicher sind, dass aus ihren Steckdosen ein Strom kommt, der wie ein Heilwasser hoch stilisiert wird.

Das alles könnte einem ziemlich egal sein, wenn da nicht diese merkwürdige Prioritätenvorstellung in den Köpfen herumgeistern würde, wonach der Landschaftsschutz zu Gunsten der die Landschaft verschandelnden hässlichen spargelartigen Bauwerke hinten anzustehen hat. Da ist wohl einiges falsch verstanden worden in der Energiewende-Aktions-Wut.

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