Auftakt der Konzertreihe Wie BAP, aber es war MAM

LANTERSHOFEN · Die Kölner Cover-Formation auf den Spuren von Wolfgang Niedecken und Co.

 Fast wie BAP: MAM rockte den Saal des Lantershofener Winzervereins.

Fast wie BAP: MAM rockte den Saal des Lantershofener Winzervereins.

Foto: Martin Gausmann

Es war schon kurz vor Mitternacht, da erklangen im Saal des Lantershofener Winzervereins immer noch die Hits der Kölsch-Rocker von BAP. Dreieinhalb Stunden lang hatte die Kölner Formation MAM Musik aus den ersten Jahren der Kultband BAP zu der Zeit bereits dargebracht. Vor zehn Jahren hatte sich diese erste BAP-Cover-Band gegründet. Damals war Sänger Klaus Drotbohm musikalisch auf Geburtstagen unterwegs, um BAP-Songs darzubieten. Weil Drotbohms Stimme der von Wolfgang Niedecken, dem Sänger der so erfolgreichen Kölner Rockband täuschend ähnlich war, entschloss man sich mit weiteren Musikern zur Gründung einer Coverband. Seither ziehen MAM durch die Lande, um dem musikalischen Werk ihrer Vorbilder zu huldigen. Zum zehnjährigen Jubiläum war die Band nun beim Verein Kulturlant zu Gast. Dabei brilliert MAM nicht nur durch die beinahe identisch klingende Stimme ihres Sängers, sondern auch durch die von Konzert zu Konzert lang anhaltende Spielfreude. In Lantershofen entließ MAM seine Fans erst nach dreieinhalb Stunden in die Nacht. Vorangegangen waren 29 Hits aus den ersten Jahren von BAP. Dabei erwies sich das Publikum als äußerst textsicher.

Viele der Besucher waren schon 1994 dabei, als BAP höchstpersönlich in Lantershofen zu Gast waren, um sich seinerzeit musikalisch auf eine anstehende Deutschlandtournee vorzubereiten. Damals entstand auch ein Foto, das seither im Booklet der CD "Wahnsinn" zu sehen ist. Kein Wunder, dass der erste Weg der Coversänger zu eben jener Stelle führte, an der seinerzeit das Foto geschossen wurde. Klar auch, dass es das Motiv nun auch mit den Musikern von MAM gibt.

Beginnend mit dem Anti-Karnevals-Song "Nit für Kooche" war Hit auf Hit aus den Anfangsjahren von BAP zu hören. "Zehnter Juni" oder "Ne schöne Jrooß", "Nemm mich mit" oder "Denn mir sinn wieder wer." Rockige Nummer wie "Drei Wünsch frei" wechselten sich mit ruhigen Stücken wie der Ballade vom Kriegsveteranen "Jupp" ab. Der "Müsli-Man" fehlte ebenso wenig wie der "Waschsalon" oder das Liebeslied "Du kanns zaubere." Im Doppelpack gab's die beiden wohl erfolgreichsten Single-Auskopplungen "Verdammt lang her" und "Kristallnaach", wobei Klaus Drotbohm den Text des vor 32 Jahren entstandenen Songs "Kristallnacht" angesichts brennender Flüchtlingsheime als gerade in der heutigen Zeit hoch aktuell bezeichnete. "Wir stehen voll hinter der Aussage des Liedes", so der MAM-Sänger. BAP äußerten sich immer wieder politisch und legten den Finger oft genug in die Wunde, MAM steht ihren Vorbildern dabei in nichts nach. Am Ende hörten die Besucher noch die Ballade "Sendeschluss" über die 15-jährige Kerstin auf ihrer Flucht aus dem Alltagstrott. Mit diesem Stück aus dem Album "Zwesche Salzjebäck un Bier" war dann auch Sendeschluss.

Das Konzert von MAM war Auftakt einer dreiteiligen Kulturlant-Konzertreihe. Bereits am Freitag, 30. Oktober, präsentieren Jeckediz ihr Jahreskonzert in Lantershofen, am Samstag, 21. November, ist dann Alt-Rocker Zeltinger mit seiner Band in Gelsdorf zu hören. Für beide Konzerte sind noch Tickets erhältlich.

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