Frankensiedlung in Nierendorf Unbekannte zerstören 86 Weinreben in der Grafschaft

Nierendorf · Unbekannte haben im Weinberg der Frankensiedlung in Nierendorf gewütet. Der Vereinsvorsitzende Matthias Heeb spricht von einer wiederholten Attacke auf dem Gelände am nördlichen Dorfrand.

 Mathias Heeb sieht einen Zusammenhang zwischen der Rebenzerstörung und dem Unmut einzelner Bürgern gegen die Frankensiedlung.

Mathias Heeb sieht einen Zusammenhang zwischen der Rebenzerstörung und dem Unmut einzelner Bürgern gegen die Frankensiedlung.

Foto: Martin Gausmann

Alexander Haustein traute seinen Augen nicht, als er am Mittwoch den Nierendorfer Weinberg am südlichen Ortsrand betrat. Dort hatten Unbekannte im Zeitraum zwischen Samstag bis Mittwoch 86 der insgesamt 99 Reben gekappt, also zerstört. Der Weinberg ist seit rund zwei Jahren im Besitz des Vereins Frankensiedlung Nithrindorp, angelegt worden war er einmal als Projekt des Heimat- und Bürgervereins Nierendorf.

Der Vorsitzende des Vereins Frankensiedlung, Matthias Heeb, zeigte sich angesichts der aktuellen Zerstörungen tieftraurig darüber, „dass sich Menschen immer wieder am Hab und Gut anderer auslassen müssen“. Als einen Kinderstreich sieht Heeb die Beschädigungen nicht: „Es ist nicht das erste Mal, dass man sich an unseren Sachen vergreift. Zuletzt wurde an einem Bewässerungssystem manipuliert.“ Nach der Anbringung einer Überwachungskamera ist dort jetzt Ruhe, der Weinberg wurde dann das jüngste Ziel der Zerstörungswut.

Besucher-Andrang am Weinberg stört viele Anwohner

Zusammenhänge mit dem Gelände und der Tätigkeit des Vereins Frankensiedlung am nördlichen Dorfrand sind nicht von der Hand zu weisen. Das Gelände ist manchem Einwohner gerade ob möglicher Belästigungen durch anfahrende Besucher ein Dorn im Auge. Immer wieder kommt es auch zu Unstimmigkeiten zwischen Verein und der Grafschafter Verwaltung. Erst am vergangenen Wochenende war eine online-Petition gestartet worden, in der Grafschafts Gemeinderat aufgefordert wird, „sich zu ihrem einstimmigen Beschluss zur Unterstützung der Frankensiedlung Nithrindorp zu bekennen und die Gemeindeverwaltung entsprechend zu beauftragen, damit diese das Projekt nicht weiter durch unverhältnismäßige Auflagen und Beauftragung stets neuer, diverser Gutachten auf Kosten des Trägervereins torpediert“, so der Petitionstext (der GA berichtete).

Gleich nach Bekanntwerden der jüngsten Rebenkappung erstattete der Vereinsvorsitzende Anzeige gegen Unbekannt. Den entstandenen Schaden samt Ernteausfall beziffert er auf rund 2000 Euro.

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