Autorenduo veröffentlicht Krimi „Trüffelkrimi“ spielt an der Ahr

Kreis Ahrweiler · Der Remagener Frank Krajewski und die Saarländerin Marion Demme-Zech legen den Krimi „Ahrtrüffel“ vor. Im Werk des Autorenduos stößt ein Trüffelhändler auf eine Leiche und gerät unter Mordverdacht.

 Frank Krajewski tauchte mit Co-Autorin Marion Demme-Zech schon verschiedentlich in die Welt der Mykologie ein. Nach kleinen Geschichten folgt nun eine große.

Frank Krajewski tauchte mit Co-Autorin Marion Demme-Zech schon verschiedentlich in die Welt der Mykologie ein. Nach kleinen Geschichten folgt nun eine große.

Foto: Bildegard Ginzler/Hildegard Ginzler

Man verorte seinen Protagonisten in einer schönen Landschaft, steuere einen gehaltvollen kulinarischen Akzent bei und unterlege das Ganze mit dem unvermeidlichen Mord – fertig ist der regional-lukullische Krimi. Klingt schon diese Rezeptur simpler, als sie umzusetzen ist, so hat das, was Marion Demme-Zech und Frank Krajewski dem Leser in „Ahrtrüffel“ auftischen, noch eine besondere Note: Die Geschichte spielt größtenteils in der Zukunft, genauer im Jahr 2034.

Zählt damit die Neuerscheinung der Erziehungswissenschaftlerin aus dem Saarland und des in Remagen am Rhein lebenden früheren Gymnasiallehrers auch als Science Fiction? „Das wäre überzogen. Wir spinnen nur weiter, was sich heute schon abzeichnet“, sagt Krajewski. Klimatisch bedeutet dies: „Die Straße von Gibraltar hat sich geschlossen. Das Mittelmeer ist verdampft. Dadurch etabliert sich ein mediterranes Profil und Sinzig wird zur Trüffelmetropole, was es jetzt schon ist.“

Autor findet zahlreiche Anknüpfungen an die Wirklichkeit

In der Handlung in und um das auf seine doppelte Größe angewachsene Sinzig, Bodendorf und Remagen kann Pilzexperte Krajewski wunderbar anknüpfen an die Wirklichkeit. Nachdem 2002 der Sinziger Koch Jean-Marie Dumaine mit Hund Max im unteren Ahrtal Burgundertrüffel fand, gründeten er und Liebhaber der tollen Knolle den „Ahrtrüffel“-Verein. Krajewski gehört zu den Pionieren, die eine Truffière im Ahrtal zur Kultivierung des Pilzes planten. Der Verein fand ein geeignetes Pachtgrundstück in Bad Bodendorf, wo die mit heimischen Trüffelsporen geimpften Haselsträucher 2014 erste „Früchte“ trugen.

Aber die Buchfigur Peter Siedenburg, ein Trüffelhändler, entdeckt, dass seine Trüffel ihre Keimfähigkeit verloren haben. Dem Unternehmen droht der Ruin. Bei der Suche nach neuen Trüffeln der nächste Schock: Siedenburg stößt auf eine stark verweste Leiche und gerät unter Mordverdacht, Umstände, die ihn und die Journalistin Greta Schönherr zu unfreiwilligen Partnern machen.

Sie soll seine Unschuld beweisen, traut ihm nicht, wittert jedoch eine große Story. Derweil prosperiert Sinzig ob seiner Trüffelvorkommen. Die Gäste strömen. Es gibt eine Führung nach der anderen. Dumaines Restaurant Vieux Sinzig erscheint zum Museum verwandelt und das Hotel Waldburg in Remagen, seit Jahrzehnten verfallen, hat Siedenburg renovieren lassen.

Autorinnen haben sich erst zweimal gesehen

Erst zwei Mal haben sich die Autoren gesehen. In Kontakt kamen sie, als Demme-Zech bat, Krajewski möge eine Kurzgeschichte auf sachliche Trüffel-Richtigkeit durchschauen. Der antwortete mit einem eigenen Plot namens „Die Trüffelmacher“ und flachste: „Schreiben wir das Ding zusammen und werden reich!“

Absatzweise, in einem Patchwork-Puzzle-System, entwickelten sie ihren Roman. „Die Schreiberei zog sich über ein halbes Jahr hin“, blickt Krajewski auf den ergiebigen E-Mail-Verkehr zurück. Mit Demme-Zech bildet er ein Glückspilz-Duo.

Beiden war klar: Selbst mit einer guten Story würde es schwer sein, einen Verlag zu finden. Um mit ihrer Vita zu überzeugen, nahmen sie an Schreibwettbewerben teil. Mit Erfolg. So entführten sie den Leser schon mehrfach literarisch in die Welt der Mykologie. Nach kleinen Geschichten folgt nun eine große. Sie erscheint im Gmeiner-Verlag.

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