Raiffeisenbank-Filiale Unkelbach Unkelbach will Raiffeisenbank-Filiale behalten

UNKELBACH · Gegen die geplante Schließung der Geschäftsstelle der Raiffeisenbank Voreifel in Unkelbach formiert sich im Ort massiver Widerstand.

Das wurde auf der Bürgerversammlung deutlich, zu der Ortsvorsteher Egmond Eich, Ortsbeiratsmitglied Udo Müller und der Betreiber des Lebensmittelgeschäftes im Ort, Paul Juchem, eingeladen hatten. Mit rund 60 Besuchern war der Versammlungsraum im Feuerwehrgerätehaus randvoll.

Juchem informierte, dass ihm Vertreter der Raiffeisenbank bestätigt hätten, dass die Geschäftsstelle in Unkelbach zum 1. April geschlossen werden soll. Einmal pro Woche soll eine Bankmitarbeiterin für Beratungsgespräche vor Ort sein. Allerdings nur bei Bedarf und nach vorheriger Terminvereinbarung. Ein Bankautomat soll in Unkelbach bleiben. Alle anderen Bankgeschäfte sollen in der Geschäftsstelle in Oedingen abgewickelt werden. „Wir wollen versuchen, die Schließung der Bank zu verhindern“, betonte Juchem.

Egmond Eich berichtete von einem Gespräch, das er und der ehemalige Ortsvorsteher Stefan Kirwald mit dem Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Voreifel, Heiko Ulrich, geführt haben. Auch Ulrich habe bestätigt, dass der Vorstand die Schließung beschlossen habe. Auch der Aufsichtsrat trage die Entscheidung mit. Mit der Schließung, so der Bankchef, beuge sich die Raiffeisenbank dem Kundenverhalten in Unkelbach. So griffen immer mehr Menschen auf die Möglichkeit des Online-Bankings zurück. Zudem sei der Schalterbetrieb vor Ort zu personalintensiv. Udo Müller ist der Meinung, dass insbesondere ältere Menschen kein Online-Banking in Anspruch nehmen wollten oder könnten. Sie zögen es vor, einen Überweisungsträger persönlich abzugeben und nutzten darüber hinaus den Bankautomat.

Paul Juchem schlug vor, dass Unkelbacher Mitglieder der Raiffeisenbank Voreifel am Dienstag, 27. Februar, um 19 Uhr zur Regionalkonferenz der Bank in der Gelsdorfer Mehrzweckhalle fahren, um dort ihren Unmut zu äußern. Auf Nachfrage trugen sich rund 30 Unkelbacher in die Teilnehmerliste ein, sodass Juchem zuversichtlich ist, einen Bus voll zu bekommen. Vor Ort wolle man von seinem Stimmrecht Gebrauch machen, und darauf hinwirken, die Schließung der Geschäftsstelle in Unkelbach auf die Tagesordnung zu setzen. Ansonsten wolle man die Tagesordnung ablehnen und die Versammlung ad absurdum führen.

„Wir werden in Gelsdorf erklären, dass wir die Bank verlassen, wenn es bei dieser Entscheidung bleibt. Wir müssen mit vereinten Kräften auftreten und mit einer Stimme sprechen“, betonte Kirwald. Egmond Eich stellte weitere Protestformen vor. So sollten Unkelbacher Anteilseigner der Bank einen Protestbrief an den Vorstand schreiben. Unkelbacher Kunden sollten klar machen, dass sie die Bank wechseln würden. Und schließlich will man auf die Politik zugehen und etwa den Landrat um Unterstützung bitten. Eich und Müller sind noch am selben Abend zu einer Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten nach Remagen gefahren, um sich dort mit ihrem Anliegen an die Kandidaten zu wenden.

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