Fahrgäste beklagen Situation Umstrittene Busanbindung bleibt Dauerthema in Unkelbach

UNKELBACH · Seit Jahren wird beraten und diskutiert, angemahnt und gefordert. Nun steht man eher kurz vor der Resignation. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Unkelbach beschäftigt den Ortsbeirat in nahezu jeder Sitzung. Verbesserungen der unzureichenden Situation zeichnen sich derweil nicht ab.

 Ein Reizthema: Der ÖPNV in ländlichen Gebieten.

Ein Reizthema: Der ÖPNV in ländlichen Gebieten.

Foto: dpa

Mit dem Fahrplanwechsel zum August des vergangenen Jahres wurden sämtliche Busfahrten der Linie 851, die außerhalb der Zeiten für den Priorität genießenden Schülertransport liegen, ausschließlich nur noch als Taxibusfahrten angeboten. Udo Müller, Mitglied des Ortsbeirates und selbst eifriger Busnutzer, wenn denn mal einer kommt: "Wir wurden hiervon völlig überrascht. Keiner wusste Bescheid."

Dabei habe man trotz aller Unzulänglichkeiten bis dahin einige gute Erfahrungen gemacht. Eine Pendlergruppe habe vor allem die abendliche Busverbindung vom Bahnhof Oberwinter nach Bandorf, Unkelbach oder Oedingen zunehmend genutzt. "Mit dem Fahrbahnwechsel wurde die besser gewordene Entwicklung im Keim erstickt", so Müller.

Nun sei es so, dass die längst einem Dauerfrust ausgesetzten Fahrgäste, die am Oberwinterer Bahnhof ankämen, per Auto von Familienangehörigen abgeholt würden, das Fahrrad nutzten oder die weite Strecke gar zu Fuß liefen.

Überhaupt nicht bewährt habe sich der angebotene "Taxisbus", der bekanntlich 60 Minuten vor Fahrtantritt telefonisch eigens geordert werden muss. Dies sei "unflexibel", oft sei das Taxis überhaupt nicht erreichbar, da entweder die Telefonleitung besetzt sei oder sich aber ein Anrufbeantworter melde.

Gelinge der Kontakt zum Taxibetreiber dann doch, so sei es häufig vorgekommen, dass der zugesagte Wagen nicht wie vereinbart gekommen sei. Ungeachtet dessen: "Das Taxi nimmt zusätzliche Fahrgäste nicht mit oder fährt an wartenden Personen vorbei", berichtet Ortsbeiratsmitglied Müller.

Im Ortsbeirat der Gemeinde Unkelbach bleibt man bei der Forderung, dass alle Verbesserungspotenziale zur Steigerung der ÖPNV-Attraktivität ausgeschöpft werden müssten. Nicht nur die vorhandene Bevölkerung, die den Ort ohne ein eigenes Auto kaum mehr verlassen oder erreichen könnte, gelte es vernünftig zu versorgen. Auch schrecke die vorhandene ÖPNV-Situation auch ansonsten Zuzugswillige für neue Baugebiete ab.

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