Belastung der Anwohner und Autofahrer So soll der Verkehr auf der B9 in Remagen entschärft werden

REMAGEN · Ein Arbeitskreis der Remagener Sozialdemokraten präsentiert Vorschläge in der Kulturwerkstatt. Nicht alle Maßnahmen werden als geeignet angesehen. Problem ist die Verkehrsdichte, nicht die von Autofahrern gefahrene Geschwindigkeit.

 Auch die Einmündung an der Fähre soll entschärft werden.

Auch die Einmündung an der Fähre soll entschärft werden.

Foto: Gausmann

Das Thema brennt den Remagenern seit Jahren auf den Nägeln: Der Verkehr auf der Bundesstraße 9 belastet sowohl Anwohner als auch Autofahrer. Dabei sind es nicht etwa hohe Geschwindigkeiten, die für Nervenstress sorgen, sondern vielmehr die hohe Verkehrsdichte. Mehr als 20 000 Autos und Lastwagen passieren Tag für Tag die Straße, die rund 15 Kilometer durch Remagen – von der Landesgrenze in Rolandswerth bis zur Stadtgrenze von Sinzig – verläuft.

Die SPD hat nun Überlegungen angestellt, wie die Situation auf der Nord-Süd-Achse entschärft werden kann. Straßenbaulastträger – und somit Entscheider – ist allerdings der Bund.

„Nach zahlreichen Sitzungen der Arbeitsgruppen können wir unsere Vorstellungen einer Überplanung der B 9 präsentieren“, meinte SPD-Stadtverbandsvorsitzender Rolf Plewa, der mit seinem Vorstand in die Kulturwerkstatt eingeladen hatte. Groß war die Resonanz nicht: Nur wenige Remagener Bürger waren gekommen. Dabei geht das Thema so gut wie jeden Einwohner der Römerstadt etwas an. Fluch und Segen zugleich sei die Bundesstraße, die Menschen zum einen zu wichtigen Verkehrsknotenpunkten bringe, zum anderen aber auch Belastungen und Gefahren auslöse.

„Wir haben ein Konzept entwickelt, das die wichtigsten Gefahrenpunkte zwischen der Landesgrenze bis einschließlich Remagen knackt“, zeigte sich Plewa überzeugt. Ein erster Eingriff müsse bereits in Höhe der Fähre am Arp Museum erfolgen. Grund: Wer von der Fähre kommt und in Richtung Remagen will, ist wegen der Dichte des in Richtung Bonn fahrenden Verkehrs oftmals gefährlichen Situationen ausgesetzt. Zu manchen Uhrzeiten ist es nur schwer möglich, mit dem Auto die B 9 zu queren. Eine verkehrsabhängige Ampel könne nach den Vorstellungen der SPD für Abhilfe sorgen.

Einfädelspur und Ampel

Problematisch ist auch der Einmündungsbereich im Nordteil von Oberwinter. Wer zwischen sieben und neun Uhr am Morgen von Oberwinter aus kommend auf die B 9 in Richtung Bonn will, muss Nerven wie Drahtseile besitzen. Der SPD-Vorschlag: eine Einfädelspur auf der dort ohnehin breiten Bundesstraße. Außerdem: Für die Pfarrer- Sachse-Straße wünscht man sich eine Ampel. Die Südausfahrt des Ortes – gemeint ist die Hauptstraße – zur Bundesstraße hin könne mit einer Einbahnregelung versehen werden.

Einen Lösungsvorschlag hat man auch für die Nordeinfahrt in Remagen parat. Dort ergeben sich regelmäßig Probleme an der Bergstraße, insbesondere für diejenigen, die von dort aus auf die B 9 in Richtung Oberwinter wollen. Auch hier sieht das SPD-Konzept eine Einfädelspur für Linksabbieger vor. Gedacht wurde zudem an die Radfahrer: Parallel zur Bundesstraße könne für sie ein Radweg in Richtung Sinzig entstehen.

„Wir sind keine Verkehrsexperten. Ob die Vorschläge rechtlich umsetzbar sind, wissen wir nicht“, so Fraktionsvorsitzende Christine Wießmann. Dies solle von Profis geprüft werden, ergänzte die frühere rheinland-pfälzische Staatssekretärin, SPD-Ratsmitglied Beate Reich. Plewa meinte: „Unsere Vorschläge mögen verbesserungswürdig sein. Aber irgendwie müssen wir ja mal anfangen.“

In einer lebhaften Diskussion kristallisierte sich schließlich heraus, dass man gerade in Oberwinter schnell umsetzbare Lösungen für zwingend erforderlich hält. Von der genannten „Einfädelspur“ („Die sind viel zu gefährlich“) zeigte man sich jedoch nur wenig angetan. Vielmehr plädierte man für einen Kreisel. Gleiches gilt für den Einmündungsbereich der Bergstraße. Die SPD will nun eine Diskussion in den zuständigen Gremien anstoßen. Der Auftakt hierfür zumindest ist gelungen.

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