Zuhören können bezeichnet sie als ihre Stärke Sabine Junge will Bürgermeisterin von Remagen werden

REMAGEN · Die Sozialdemokratin Sabine Junge will Bürgermeisterin der Stadt Remagen werden. Ihr Motto und Leitmotiv: „Zuhören. Nachdenken. Handeln“. Zuhören können sei eine besondere Stärke von ihr, meint die 52-jährige Marketingfachfrau.

 Sabine Junge aus Oberwinter kandidiert für die SPD für das Bürgermeisteramt in Remagen.

Sabine Junge aus Oberwinter kandidiert für die SPD für das Bürgermeisteramt in Remagen.

Foto: Gausmann

Sie sprüht vor Ideen, verbreitet spürbaren Elan ohne das Gefühl zu vermitteln, in wilden Aktionismus zu verfallen. Im Gegenteil. Alles scheint wohl überlegt zu sein, das Ergebnis einer vorausgegangenen sorgfältigen Abwägung. Kein Wunder, dass sie mit dem Slogan „Zuhören. Nachdenken. Handeln“ für sich wirbt. Sabine Junge will Bürgermeisterin der Stadt Remagen werden. Ihr Anspruch an sich selber: „Ich will mehr als ein Impulsgeber sein.“

Zuhören können, das sei eine besondere Stärke von ihr, meint die 52-jährige Marketingfachfrau, die in Köln als stellvertretende Geschäftsführerin in einem großen Unternehmen eine Führungsposition innehat. „Viele vergessen zuzuhören und handeln dann an den tatsächlichen Bedürfnissen vorbei“, fügt sie hinzu. Das soll ihr nicht passieren. Vor allem nicht, wenn es um Bürgerinteressen geht. Deren Anliegen sollen vielmehr in Ruhe bedacht und dann beschieden werden, führt die Kandidatin aus, die mit einstimmigem Votum von der SPD für das Bürgermeisteramt nominiert worden ist.

Seit 1982 gehört sie der Partei an, sie selbst stammt aus einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus. Gerne führt sie das Beispiel vom Bäcker an, der in ihrer damaligen Heimatgemeinde am Niederrhein gleichzeitig auch Bürgermeister gewesen sei und rund um die Uhr ein offenes Ohr für „seine“ Bürger gehabt habe. So will Sabine Junge auch verfahren. „Ich will ansprechbar sein“, sagt sie. Sie wolle das Gefühl vermitteln, dass sie die Bürgeranliegen und deren Interessen sehr ernst nehme. Dabei wolle sie Wert legen auf transparentes, auf nachvollziehbares Handeln.

Bei allem Wunsch nach verstärktem Bürgerdialog und bei allem Bürgerbeteiligungswillen – die Oberwinterin ist dennoch klare Verfechterin der repräsentativen Demokratie. Bedeutet: Den Bürgerentscheid soll es nur im Ausnahmefall geben. Als oberster Entscheider bleibe es bei der klaren Regel, dass der von der Bevölkerung gewählte Rat in der Zuständigkeit und Verantwortung ist.

Junge will als Bürgermeisterin die interkommunale Zusammenarbeit stärken, die gemeinsamen Interessen ausloten, Synergien nutzen. Die Ortsteile dürften hinsichtlich der Nahversorgung nicht vergessen werden. Ein Patentrezept hat sie hierfür freilich nicht. Aber sie ist davon überzeugt, dass sich die Situation auch im ländlichen Raum verbessern lässt.

Große Hoffnungen verbindet Junge mit dem geplanten Hotel an den Brückenpfeilern. „Das wäre natürlich eine große Bereicherung für Remagen“, sagt sie zu dem 42-Millionen-Projekt, an dessen Realisierung sie wenig Zweifel hat. Auf den städtischen Haushalt angesprochen, weist sie auf die aktuelle allgemeine Unwägbarkeit hinsichtlich der Grundsteuern hin. Das Bundesverfassungsgericht hat erkennen lassen, dass die Berechnung der Steuer gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt. Man müsse nun abwarten, welche Entwicklung diese für die Stadt so wichtige Einnahme nehme, sagt Junge. Den Etat wolle sie mit „Bedacht und Sorgfalt“ analysieren: „Im Umgang mit Geld bin ich überlegt.“ Nicht nur da.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort