Masterstudentin forscht zum Tourismus Remagens Einwohner schätzen die Ruhe

Remagen · Remagen als Marke: Eine Studentin der Hochschule Koblenz hat die Ergebnisse ihrer Masterarbeit im Ausschuss vorgestellt. Die Einwohner Remagens schätzen vor allem die Ruhe, kam dabei heraus.

 Blick auf Remagen. Eine Studentin hat sich für ihre Masterarbeit mit der Römerstadt beschäftigt.

Blick auf Remagen. Eine Studentin hat sich für ihre Masterarbeit mit der Römerstadt beschäftigt.

Foto: Martin Gausmann

„Das ist meine Heimat.“ Diesen Satz bekam Anna Gnitecki oft zu hören. Für ihre Masterarbeit im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Koblenz beschäftigte sie sich mit Remagen als Marke.

Sie stellte 75 Remagener Bürgern im Zentrum und an der Rheinpromenade Fragen, die sich darum drehten, was ihnen zu ihrer Stadt einfällt. Demnach ist Remagen eine „lebenswerte Stadt“, die „viel zu bieten“ habe. Besonders gelobt wurde auch das Kultur-Angebot. „So viele Veranstaltungen habe ich noch in keiner anderen kleinen Stadt gesehen“, lautete beispielsweise eine Antwort.

Die Ergebnisse stellte Gnitecki am Dienstag gemeinsam mit dem Betreuer der Arbeit, Professor Holger Schmidt, im Remagener Wirtschaftsförderungs-, Tourismus und Kulturausschuss vor. Denn die Stadt hatte die Befragung in Auftrag gegeben.

Ruhe wird geschätzt

Im Zuge der Arbeit wurde Gnitecki zufolge deutlich, was für eine große Rolle das Heimatgefühl für die Remagener spielt. Viele, mit denen sie gesprochen habe, hätten erzählt, dass sie nach dem Studium wieder zurück nach Remagen gekommen seien. Es werde sehr geschätzt, dass es dort im Vergleich zu großen Städten ruhig sei. Als weitere Vorzüge hätten die Befragten eine ausreichende Zahl von Kita-Plätzen und Lebensmittelmärkten angegeben sowie, dass Kinder gefahrlos spielen könnten.

Wirtschaftsförderer Marc Bors zeigte sich von den Antworten angenehm überrascht. „Ich hätte nie gedacht, dass es so positiv ist, sondern dachte, es kommt die Meckertirade“, räumte Bors bei der Ausschusssitzung im Foyer der Rheinhalle ein.

Allerdings, erläuterten Gnitecki und Schmidt, für die Markenbildung seien nur positive Antworten verarbeitet worden. Schließlich wollte man herausstellen, was Remagen besonders macht. Negative Antworten hat es gleichwohl auch gegeben. Deren Anteil schätzten Gnitecki und Schmidt auf ungefähr 20 Prozent.

Mit der Bildung einer „Destinationsmarke“ können Schmidt zufolge positive Erfahrungen mit einer Stadt sichtbar gemacht, verstanden und verstärkt werden. Ein Beispiel sei der österreichische Wintersportort Kitzbühel, der sich als Stadt der Sportlegenden inszeniere. So sei dort jede Seilbahn-Kabine nach einem Ski-Star benannt. Teilweise schlugen sich die Leute daher sogar darum, um mit einer bestimmten Kabine zu fahren.

Mit Blick auf Gniteckis Masterarbeit kritisierte Peter Braun (CDU), dass gezielt nur Remagener Bürger befragt worden seien. Ihn, so monierte Braun, hätte auch interessiert, was beispielsweise die Menschen in Bonn über Remagen denken. So gebe es statt einer Außenansicht nur eine Innensicht. Und diese bestätige lediglich, was ohnehin schon bekannt sei.

Professor Schmidt erwiderte darauf, dass die Hochschule Koblenz sich gerne auch der Frage widmen könne, wie Remagen von außen gesehen wird – sofern es einen entsprechenden Auftrag dafür gibt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort