Hochwasser-Bilanz der Remagener Feuerwehr Remagener Feuerwehr war 2100 Stunden im Hochwassereinsatz

REMAGEN · Rund 2100 Einsatzstunden, mehr als 100 eingesetzte Feuerwehrleute, Dutzende von Einsätzen an mehr als zehn Tagen: Das ist die Bilanz der beiden Rheinhochwasser, die Remagen im Januar heimsuchten.

„Fielen die Hochwasser der vergangenen Jahre aus Sicht der Feuerwehr eher harmlos aus, so wurden die Einsatzkräfte zu Jahresbeginn gleich zweimal massiv gefordert“, berichtet Feuerwehrsprecher Gerold Gasch. Zwei aufeinanderfolgende Hochwasser überfluteten die Uferstraßen in Kripp, Remagen, Oberwinter, Rolandseck und Rolandswerth.

Im Stadtteil Kripp wurde für mehrere Tage der Fährverkehr nach Linz eingestellt, die Rheinallee stand mehr als einen Meter unter Wasser.

Anwohner konnten tagelang nur mit Hilfe der Feuerwehr in ihre Häuser gelangen. Dafür hatten Einsatzkräfte einen Pendelverkehr mit Booten eingerichtet.

Während des ersten Hochwassers musste die Feuerwehr um drei Uhr nachts ausrücken und den Rettungsdienst unterstützen. In einem vom Hochwasser umspülten Haus musste eine Person infolge eines medizinischen Notfalls versorgt und in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Rettung aus dem Gebäude musste hierbei zunächst mit einem Boot erfolgen, ehe die Person in einen Rettungswagen gebracht werden konnte.

Gadsch: „In allen betroffenen Stadtteilen stellten die Einsatzkräfte Tauchpumpen und Sandsäcke zur Verfügung, bauten Stege, um die Erreichbarkeit von Gebäuden sicherstellen zu können, unternahmen Kontroll- und Transportfahrten mit Booten und an Land und waren mit Einsatzbereitschaften in den Gerätehäusern vertreten, um im Notfall sofort reagieren zu können.“

Stadtwehrleiter Michael Zimmermann rief zudem täglich die Führungskräfte der Feuerwehr und der Stadtverwaltung zusammen, um die Hochwasserlage zu beurteilen und geeignete Maßnahmen der Einsatzkräfte zu koordinieren.

„Einige Anwohner erlebten ein solches Rheinhochwasser zum ersten Mal und waren weniger gut vorbereitet“, berichtet Zimmermann. So erreichten die Feuerwehrleute etwa Notrufe, weil eine nur wenige Zentimeter überflutete Straße nicht durchschritten werden konnte – die Anwohner hatten keine Gummistiefel im Haus.

Deshalb appelliert Ingo Wolf, stellvertretender Stadtwehrleiter, an alle Bürger, sich auf potenzielle Schadenslagen vorzubereiten: „Lebensmittelvorräte für mehrere Tage, ein batteriebetriebenes Radio und für Hochwasserlagen Sandsäcke und Gummistiefel. Das ist die absolute Grundausstattung, die Menschen in Überschwemmungsgebieten vorrätig haben sollten. Darüber hinaus sollte man sich darüber schlau machen, was bei welchem Pegelstand in der eigenen Straße oder auf dem eigenen Grundstück passiert.“ Aber auch nach dem Hochwasser half die Feuerwehr: Beim großen Saubermachen am Rhein.

Ausführliche Informationen zur Vorbereitung auf Schadenslagen gibt es auf der Internetseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: www.bbk.bund.de.

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