Für weniger Bahnlärm im Unteren Mittelrheintal Remagen tritt Bahnlärm-Initiative bei

REMAGEN · Für weniger Bahnlärm im Unteren Mittelrheintal tritt jetzt auch die Stadt Remagen explizit ein. Sie ist der Bürgerinitiative „Wir gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm“ beigetreten.

Die Stadt Remagen ist zur Förderung des Umweltschutzes der Bürgerinitiative „Wir gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm“ beigetreten. In der Initiative sind damit jetzt alle Kommunen auf der linken Rheinseite von Urmitz bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen Mitglied, um sich gemeinsam für weniger Bahnlärm im Unteren Mittelrheintal zu engagieren. Hintergrund: Das Mittelrheintal ist mit mehr als 400 Zugbewegungen täglich die wichtigste Schienengüterverkehrstrasse in Europa. Dies als Verbindung zwischen den „ARA-Häfen“ Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen und dem Mittelmeerhafen Genua. Der damit einhergehende Bahnlärm im Mittelrheintal ist laut Initiative schon jetzt unerträglich: „Viele Menschen verlieren infolge des zunehmenden Schienengüterverkehrs weiter massiv an Lebensqualität, der Wert ihrer Häuser sinkt drastisch und ihre Gesundheit ist erheblich gefährdet.“

So richtig und wichtig der Wunsch einer Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene auch sei, so fehlten dafür aber noch immer die Voraussetzungen. „Eine Güterzugtrasse zur Entlastung des engen Mittelrheintals müsste längst existieren und der bisherige Lärm- und Erschütterungsschutz für die Bahnanwohner bedarf einer dringenden Anpassung an die inzwischen rasant gestiegenen Belastungen auch für viele Bürger der Stadt Remagen“, waren sich Vorsitzender Rolf Papen und Bürgermeister Björn Ingendahl bei einem Treffen in Remagen einig.

Der Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm Rolf Papen erklärt, „dass die bald abgeschlossene Digitalisierung des Bahnbetriebs im Mittelrheintal Tag und Nacht Zugfolgen im zwei bis drei Minutenabstand ermöglicht“. Dieses mit einschneidenden Konsequenzen für Anwohner, Tourismus und die Natur- und Kulturlandschaft im Mittelrheintal.

Den Beitritt zur Initiative begründet Ingendahl so: „Die Bürger entlang der Bahntrasse von Remagen bis Weißenthurm sind gleichermaßen vom zunehmenden Bahnverkehr betroffen. Daher war es für die Stadt Remagen nur folgerichtig, der Initiative beizutreten, denn gemeinsam sind wir stärker und lauter, um für unsere Bürger einzutreten.“ Ingendahl und Papen sind sich darin einig, „dass ein menschenwürdiges Leben an und mit der Bahn möglich ist, wenn konsequent und rasch seitens Bund und Bahn gehandelt wird“.

Die wesentliche Forderungen der Bürgerinitiative in Überblick: Keine weitere Zunahme des Güterzugverkehrs im Mittelrheintal, solange der Lärm der Güterzüge nicht auf ein erträgliches Maß reduziert ist; Begrenzung der Geschwindigkeiten der Güterzüge bei Ortsdurchfahrten auf Tempo 70; unverzügliche Fortsetzung einer Machbarkeitsuntersuchung zur Bahnlärmreduzierung auch im Unteren Mittelrheintal von Koblenz bis Bonn; Durchsetzung eines Gesetzes zum Verbot lauter Güterwagen ab 2020, wenn erforderlich mit Fahrverboten und Temporeduzierungen; Einrichtung von Zug-Kontrollstellen insbesondere zur Messung des Lärms vorbeifahrender Züge bis Ende 2020 auch im Unteren Mittelrheintal; Ertüchtigung von Alternativtrassen und Bau einer neuen Güterzugtrasse zur Entlastung des Mittelrhein- und des Moseltals.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort