Remagens Finanzsituation verbessert sich Remagen befreit sich aus der Schuldenfalle

REMAGEN · Remagen befreit sich mehr und mehr aus der Schuldenfalle. Zugleich wird in der Stadt kräftig investiert. 3,9 Millionen Euro sind alleine 2019 vorgesehen. Dickster Brocken: die Sanierung des Remagener Freibades.

 Gereinigt und neu verfugt werden sollen die Natursteinpflasterflächen vor dem Remagener Rathaus.

Gereinigt und neu verfugt werden sollen die Natursteinpflasterflächen vor dem Remagener Rathaus.

Foto: Martin Gausmann

. Die Stadt Remagen befreit sich mehr und mehr aus der Schuldenfalle. Hatte die Römerstadt im Jahr 2015 noch 19,2 Millionen Euro an Krediten zu tilgen, so rechnen Bürgermeister Björn Ingendahl und seine Kämmerei für 2022 mit Schulden in Höhe von nur noch 14,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital der Stadt soll bis dahin mehr als 40 Millionen Euro betragen. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren es knapp 26 Millionen Euro. Dies geht aus dem Haushaltsplanentwurf hervor, den Ingendahl nun dem Haupt- und Finanzausschuss vorlegte.

Nicht nur das Zahlenwerk für das kommende Jahr war vielversprechend. Auch der Umstand, dass erstmals im Sitzungssaal eine Mikrofonanlage installiert war, zeigte eine wohltuende Zeitenwende an. Insgesamt geht die Stadt – in einer allerdings sehr vorsichtigen Berechnung – von einem finanziellen Überschuss in Höhe von knapp einer halben Million Euro aus. Die Gewerbesteuereinnahmen wurden auf sieben Millionen Euro taxiert, obwohl im vergangenen Jahr 8,1 Millionen Euro vereinnahmt wurden. Den Anteil an der Einkommensteuer hob die Kämmerei in ihrer Prognose von 7,5 auf acht Millionen Euro an.

Gleichzeitig werden jedoch weniger Schlüsselzuweisungen auf das Konto der Stadt fließen. Grund: die höhere Steuerkraft. Auch die Gewerbesteuerumlage und nicht zuletzt die Kreisumlage werden dank gestiegener kommunaler Einnahmen kräftig ins Kontor schlagen. im Rechnungsergebnis führte Remagen 2017 7,57 Millionen Euro an den Kreis ab, 2018 werden es voraussichtlich 8,26 Millionen Euro sein. Für 2019 kalkuliert die Kämmerei im Remagener Rathaus gar mit 9,2 Millionen.

Sieht man einmal von den Jahren 2009 und 2014 ab, so hat die Stadt Remagen in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig Überschüsse erzielt. Für das laufende Haushaltsjahr rechnet man mit mehr als 700 000 Euro, in 2019 mit knapp 500 000 Euro, in 2020 mit fast zwei Millionen, in 2021 mit rund 2,3 Millionen und in 2022 gar mit einem Plus von 2,47 Millionen Euro.

Und dies bei kräftigen Investitionen, die sich die Stadt vorgenommen hat. 3,9 Millionen sind alleine für das kommende Haushaltsjahr vorgesehen. Dickster Brocken in den kommenden Jahren wird die Sanierung des Freibades sein. Eine halbe Million soll im nächsten Jahr in das Bad fließen, weitere 2,5 Millionen in den Folgejahren. Auch die Bühnentechnik in der Rheinhalle soll massiv verbessert werden. Weitere Gelder kommen dem Straßenbau, der Feuerwehr, Schulen und Kindergärten zugute. Neu verfugt werden soll übrigens der Marktplatz vor dem Rathaus.

Wenngleich sich auch für das laufende Jahr ein gutes Etatergebnis abzeichnet, so gibt es doch eine bittere Pille zu schlucken: Am Bahnhof in Oberwinter tut sich vorerst nichts. Zwar hatte die Stadt mehr als 1,2 Millionen Euro an Eigenmitteln für eine Umgestaltung des maroden Bahnhofes im Plan, jedoch wird das Geld in den nächsten Haushalt übertragen, da die Bahn nicht die geringsten Anstalten macht, die dortige Situation ihrerseits zu verbessern.

Am 26. November soll der Haushalt für das Jahr 2019 vom Stadtrat verabschiedet werden.

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