Kliniken in Linz und Remagen Patienten profitieren von neuer Spezialisierung

REMAGEN · Vier Jahre nach dem Zusammenschluss des Franziskus-Krankenhauses und des Krankenhauses Maria Stern zieht Geschäftsführer André Tillmann eine positive Bilanz.

 Maria Stern in Remagen ist Teil des Verbundkrankenhauses mit Standorten auf beiden Rheinseiten.

Maria Stern in Remagen ist Teil des Verbundkrankenhauses mit Standorten auf beiden Rheinseiten.

Foto: Krankenhaus

2015 haben das Franziskus-Krankenhaus in Linz und das Krankenhaus Maria Stern in Remagen fusioniert. „Den Zusammenschluss haben wir erfolgreich gemeistert, die Bilanz ist rundweg positiv und das Krankenhaus fit für die Zukunft“, erklärt Geschäftsführer André Tillmann.

Vor allem sei mit der Fusion zum Verbundkrankenhaus mit zwei Betriebsstätten eine Win-win-Situation für alle geschaffen worden: Patienten profitierten von der Spezialisierung, die Qualität der medizinischen Versorgung sei weiter gesteigert worden und durch Umstrukturierungen könnten beide Häuser wirtschaftlicher betrieben werden. Insgesamt werde durch den Zusammenschluss das medizinische Leistungsangebot der Region dauerhaft gestärkt und damit auch die medizinische Versorgung der Bevölkerung auf lange Sicht sichergestellt.

Rheinübergreifende Kooperation

Auch dass die beiden Einrichtungen auf gegenüberliegenden Rheinseiten lägen, spiele für die Patienten keine Rolle. Zum einen hätten beide Häuser unterschiedliche Schwerpunkte, zum anderen arbeiteten die Ärzte nicht nur fachlich, sondern auch rheinübergreifend eng zusammen. „Unserer Philosophie heißt: die Kompetenzen wandern, und nicht der Patient“, so Verwaltungsdirektor Thomas Werner. „Darüber hinaus konnten wir durch den Zusammenschluss unser Leistungsspektrum ausbauen. Damit gehören wir zu den wenigen Krankenhäusern der Region, die in allen Teilgebieten der Inneren Medizin, fachärztliche Qualität anbieten“, hebt der Verwaltungsdirektor hervor.

Ein zentrales Erfolgselement der Fusion sei jedoch die fachliche Spezialisierung. Angefangen bei der Endoskopie über die Proktologie bis hin zur Schmerztherapie, Urologie und Gastroenterologie mit eigenen Medizinischen Versorgungszentren in Remagen und Sinzig. Beide Krankenhäuser kooperierten mit Dialysepraxen und einer onkologischen Praxis und verfügten über insgesamt sieben Operationssäle mit unterschiedlichen Ausstattungen.

Hochmoderne Intensivstation

In Linz hat man sich im Bereich der Inneren Medizin auf die Pneumologie spezialisiert. „Wir können bei der Lungendiagnostik sozusagen 'High End'-Medizin anbieten“, erklärt Werner nicht ohne Stolz. Auch die Beatmungsentwöhnung (Weaning) sei ausgebaut worden. So verfüge Linz über eines der größten Weaningzentren in Rheinland-Pfalz. „Überall wird die Zukunft kleinerer Krankenhäuser in Frage gestellt. In Linz sind wir diesem Trend mit hohen Investitionen von 4,8 Millionen Euro in eine hochmoderne Intensivstation begegnet“, führt André Tillmann aus.

Weitere Millionen seien in die Radiologien, in neue CTs und in komplette Neuausstattungen der Endoskopiebereiche investiert worden. Das Krankenhaus Maria Stern hat sich hingegen auf den Bereich der Viszeralchirurgie spezialisiert und mit Dr. Temur Parulava einen Experten nach Remagen geholt. Auch für die Schilddrüsenchirurgie wurde zum Jahresbeginn ein renommierter Chirurg eingestellt, für die Thoraxchirurgie bereits im Herbst 2018.

Durch die Zusammenarbeit könnten Infrastrukturen effektiver genutzt und Doppelvorhaltungen vemieden werden. So wurde eine gemeinsame Zentralsterilisation gebaut. Auch das Labor wird gemeinsam genutzt. Zudem gibt es eine gemeinsame Apotheke und die Krankenpflegeschule bildet Auszubildende in beiden Häusern aus. Zusammengelegt wurde außerdem die Verwaltung, so dass Spezialisten aus den Bereichen Hygiene, Qualitätsmanagement und EDV für beide Häuser im Einsatz sind. Auch die Krankenhausleitung ist für beide Krankenhäuser verantwortlich. „Bei der Fusion wurde aus dem Besten von beiden Häusern ein Ganzes geschaffen, während wir zusätzlich hochqualifizierte Experten für uns gewinnen konnten“, fasst Tillmann zusammen.

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