Remagener Spielmannszug feiert Geburtstag Musikalischer Botschafter der Stadt Remagen

REMAGEN · Der Spielmannszug Rheinklänge feierte mit einem Konzert und einem Freundschaftstreffen sein 65-jähriges Bestehen.

 Auszeichnung eines Rheinklänge-Urgesteins: Martina Röhn und Adi Görres ehren Wolfgang Wenzel (Mitte) für 50 Jahre Mitgliedschaft im Remagener Verein.

Auszeichnung eines Rheinklänge-Urgesteins: Martina Röhn und Adi Görres ehren Wolfgang Wenzel (Mitte) für 50 Jahre Mitgliedschaft im Remagener Verein.

Foto: Martin Gausmann

Mit einer Reihe von Lobeshymnen und noch mehr Musik hat der Spielmannszug Rheinklänge Remagen sein 65-jähriges Bestehen gefeiert. Der Festkommers am Samstagabend bildete aber auch den festlichen Rahmen, um mit Wolfgang Wenzel ein Rheinklänge-Urgestein zu ehren.

Für seine Verdienste in 50 Jahren als aktiver Musiker überreichte Martina Röhn vom Kreismusikverband Ahrweiler dem erfahrenen Trommler den Ehrenbrief und die goldene Ehrennadel des Landesmusikverbandes. In seiner Festrede ließ Rheinklänge-Chef Adi Görres die vergangenen 65 Jahre noch einmal Revue passieren.

Er erinnerte an die Gründung des Vereins im Jahre 1952, als 18 Jungen aus Remagen und Umgebung die Idee, sich musikalisch zu betätigen, in die Tat umgesetzt haben. Eine Vielzahl von Pokalen und Plaketten, die die Vitrinen des Vereinshauses füllten, zeugten von musikalischen Glanztaten der vergangenen Jahrzehnte. Die Öffnung des Vereins für Frauen in den 1970er Jahren, der Mitgliederboom in den Achtzigern und der mit enormer Eigenleistung innerhalb von zwei Jahren gestemmte Bau des Vereinsdomizils hob Görres als Meilensteine in der 65-jährigen Geschichte des Spielmannszuges heraus.

Dank an Alois Nürenberg

In diesem Zusammenhang dankte er seinem Vorgänger Alois Nürenberg, der 50 Jahre lang die Geschicke des Vereins geleitet hat. In dieser Zeit sei er stets Vorbild gewesen und habe dem Spielmannszug Orientierung und Halt gegeben.

„65 Jahre Rheinklänge sind 65 Jahre Heimatverbundenheit. Der Spielmannszug hat sich immer als musikalischer Botschafter der Stadt Remagen verstanden“, sagte Görres. Der Vorsitzende stimmte allerdings auch kritische Töne an. So machten der demografische Wandel, das geänderte Freizeitverhalten und nicht zuletzt auch die Ganztagsschulen allen Vereinen zu schaffen. „Die Stadt braucht soziales Engagement, Musik und Vereine. Lassen Sie uns eine starke Gemeinschaft für Remagen bilden, die für das Miteinander steht“, betonte Görres.

„Ihr seid die wahren Feierbiester“, scherzte Bürgermeister Herbert Georgi in Anlehnung an den ehemaligen Bayern-Trainer Louis van Gaal. Denn dass ein Verein drei Jubiläen in zehn Jahren feiere, sei in seiner Amtszeit einmalig. Und weiter: „Euer Schwung und gute Laune wirken ansteckend und beschwingt.“ Der Spielmannszug stehe aber auch für „Integration im Kleinen“. So musizierten Bandorfer, Unkelbacher und Kripper in harmonischer Eintracht miteinander. Der Kreisbeigeordnete Fritz Langenhorst lobte die hervorragende Kinder- und Jugendarbeit und das unermüdliche ehrenamtliche Engagement, das als tragende Säule einer Gesellschaft unverzichtbar sei. Zu den Gratulanten zählte auch Pfarrer Frank Klupsch, der den Spielmannszug einlud, demnächst auch mal einen Gottesdienst mitzugestalten. Die Glückwünsche der Vereine überbrachte Ortsvorsteher Walter Köbbing.

Spielmannszug zeigte seine musikalische Bandbreite

Nach den Worten stand die Musik im Mittelpunkt. Im ersten Teil demonstrierte der Spielmannszug seine musikalische Bandbreite, die von traditionellen Märschen wie „With Drums and Guns“ über Operetten-Klassiker („Heute geh'n wir ins Maxim“) bis hin zu Musical-Melodien aus „Sister Act“ und John Denvers „Country Roads“ reichte.

Voll wurde es in der zweiten Konzerthälfte, als die Gastgeber gemeinsam mit dem befreundeten Spielmannszug Borken die Bühne betraten, um gemeinsam den Saal in Schwung zu bringen. Hochmusikalisch ging es schließlich auch am Sonntag zu. So gaben sich beim Freundschaftstreffen die Spielmannszüge aus Löhndorf, Oberwinter, Sinzig, Bad Bodendorf, Erpel und Bad Honnef-Selhof sowie das Tambour- und Fanfarencorps „Blau-Weiß“ Unkelbach ein Stelldichein. Und das Musikkorps der Remagener Stadtsoldaten hatte den Tag mit einem zünftigen Frühschoppenkonzert eröffnet.

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