Kabarettisten Lustige "Lachnacht" in der Rheinhalle Remagen

REMAGEN · Das Remagener Publikum hatte Spaß bei der ersten „Lachnacht“ in der Rheinhalle. Die Akteure hießen Frank Fischer, Jacqueline Feldmann und Henning Schmidtke.

 Jacqueline Feldmann mit „Kreuzbandriss im Kreuz“ bei der Remagener Lachnacht.

Jacqueline Feldmann mit „Kreuzbandriss im Kreuz“ bei der Remagener Lachnacht.

Foto: Matin Gausmann

In Remagen gab’s was zu lachen. In der Lachnacht. Der ersten Lachnacht in Remagen. Mit Moderator Atze Bauer. Der wollte dem Publikum erst einmal das „richtige“ Applaudieren beibringen. Schafften die Besucher schnell. Die Schulung erübrigte sich sowieso, gab es doch im Laufe des Abends genug zu lachen und zu applaudieren. Ganz spontan.

Atze schmierte den Remagenern Brei um den Mund. „Wenn du in Remagen mal gespielt hast, dann hast du es geschafft.“ Mit dem Trick locke er Kabarettisten und Comedians in die Rheinhalle, sagte Atze. In der großen Halle war jeder Stuhl besetzt. Frank Fischer, Jacqueline Feldmann und Henning Schmidtke standen auf dem Programm. Stefan Danziger hatte wegen Erkrankung abgesagt.

Wer reist, hat was zu erzählen. Vor allem, wenn er mit dem Zug fährt. Etwa am Bochumer Hauptbahnhof, an dem der Zug wohl berechtigterweise nicht hält. Aber da gibt es „Coffee to go, auch zum Mitnehmen“. Den Blick der Mitreisenden auf der Suche nach dem reservierten Sitzplatz nahm Fischer aufs Korn. Gegebenenfalls (ggf) reserviert stand da an allen Plätzen. Besetzt war aber nur einer, da saß Graf Gustav Fischer (ggf) und reklamierte alle Plätze für sich.

Picknick am Vierertisch im ICE mit Krümeln und scharfen Düften von gekochten Eiern war Fischer in Erinnerung geblieben. Bei Frauen in Leggins assoziierte er „Schinken in Kunstdarm“. Und er schlug vor, den Alltag durch Ungewöhnliches zu würzen, etwa Schwimmen im Freibad mit aufgespanntem Regenschirm. Warum? Weil’s erlaubt ist. Es ging um Payback-Karten und Treuepunkte und um die Reklamation des Glatzenträgers im Hotel: „Mein Föhn ist kaputt.“ Werbung hatte es Fischer auch angetan, etwa wenn ein Brillenladen herausstellte, dass Optiker bedienten. Fischer riet zu ungewöhnlichen Unternehmungen, um Aufmerksamkeit zu erwecken: Automechaniker gründet Schweinezucht im Irak.

Jacqueline Feldmann redete wie ein Wasserfall und kam dabei vom Hölzchen aufs Stöckchen. War sie, die Sauerländerin, doch glatt auf Platz acht bei der Wahl einer Miss Sauerland gelandet. In der Schule hatte sie sich vom Sportunterricht wegen „Kreuzbandriss im Kreuz“ befreien lassen. Gern hätte sie bei Klima-Demos mitgemacht, statt der Doppelstunde Mathe jeden Freitag. Neunjährige hätten Narrenfreiheit, sie könnten machen, was sie wollten, Erwachsene nicht. Und sie amüsierte sich über Erkenntnisse vom Fahrradbarometer an der Bonner Kennedybrücke: Bei Regenwetter fahren weniger Räder. Dann entwarf sie das Bild von der Feier eines 65. Geburtstags im Bälle-Bad eines Schnellrestaurants. Das Publikum ging bestens mit und erwartete nach der Pause gespannt den Stuttgarter Kabarettisten Henning Schmidtke. Das Applaudieren hatten die Besucher ja gelernt.

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