Kreis Ahrweiler Landesprogramm: "Jedem Kind seine Kunst"

KREIS AHRWEILER · Das Landesprogramm will junge Menschen an künstlerische Ausdrucksformen heranführen. Selbst malen, töpfern oder tanzen lernen - diesen Traum können sich junge Menschen nun erfüllen. Das neue Landesprogramm "Jedem Kind seine Kunst" will die Vernetzung von Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen mit Künstlern erproben.

"Unser Anliegen ist es, Kinder und Jugendliche an möglichst viele künstlerische Ausdrucksformen heranzuführen", erläutert Bildungsministerin Doris Ahnen.

Der Kulturbegriff ist weit gefasst. Neben bildenden Künstlern, Musikern und Autoren sind Architekten, Designer, Tänzer, Schauspieler und Performancekünstler eingeladen, "wenn sie eine Idee haben, wie man Kinder und Jugendliche für eine künstlerische Gestaltung gewinnen kann", so die Ministerin.

Eine Jury wählte unter 168 Projekten 110 aus, die in der ersten Angebotsrunde von Anfang August bis Ende Dezember 2013 realisiert werden können. Das Land übernimmt die Künstlerhonorare. Bei "Jedem Kind seine Kunst" tragen professionelle Künstler ihre Projektideen in eine vom Ministerium installierte Datenbank ein. Kinder- und Jugendeinrichtungen können darauf zugreifen, um die Zusammenarbeit mit einem Künstler ihrer Wahl zu verabreden. Ebenso können die Künstler auf die Institutionen zugehen, um ihre Leistungen anzubieten.

Im Kreis Ahrweiler sind sechs Künstler fürs Landesprogramm aktiv. Unter dem Motto "Wir zeichnen, malen, drucken, kleben, experimentieren - mit allen Sinnen" tritt Rosmarie Feuser, Malerin und ausgebildete Buchhändlerin, in der Remagener Grundschule Sankt Martin mit einem Kunst- und Sprachförder-Konzept an. Zudem entwickelt sie mit den Kindern der Kita Sankt Anna, Remagen und der Katholischen Kita Arche Noah aus Oberwinter "Künstlerbücher". Die kleinen Kreativen erlernen dabei Druckgrafik, Zeichnung, Malerei und experimentelle Techniken.

Keramikerin Bernadette Heeb-Klöckner, die Kunsterziehung und Museumspädagogik studierte, will mit ihrem "Kunst-Weinberg" Kinder und Jugendliche aus Nierendorf und der Umgebung anleiten, aus Ton Objekte zu formen, die später die Reb- und Zaunpfosten im Nierendorfer Weinberg zieren sollen.

Projektpartner der "Weinbergwächter" ist der Bürger- und Heimatverein Nierendorf. Ihr zweites Vorhaben, "Vulkan und Feuerdrache" mit der Gestaltung von Tonobjekten und dem Bau einer "Papierofen-Skulptur", führt Heeb-Klöckner in Kooperation mit den Caritas-Werkstätten Sinzig als Integratives Projekt durch und noch einmal mit dem Kinder- und Jugendförderverein Grafschaft als "Mädchen-Projekt".

Am Gymnasium Nonnenwerth gibt es Tanzunterricht in verschiedenen Stilen mit Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin Anna-Lu Masch. Die Übungen fördern nicht nur Fitness, Selbstbewusstsein und Kreativität. Das Tanzen wirkt sich darüber hinaus auch positiv auf das Miteinander in der Klasse und den Schulunterricht aus.

Gemeinsam gehen die Maler Rainer Hess, Wolfgang Kutzner und Gudrun Näkel in der Grundschule Dernau an den Start, wo die Schüler eine gekachelte Wand des bedachten Schulhofs bemalen und bedrucken werden. "Meine Schule, meine Stadt, mein Land" heißt das Projekt, bei dem Wolfgang Kutzner in der Leo-Stausberg-Schule Brohl-Lützing ebenfalls zur malerischen Gestaltung führt. Übrigens ist auch die Performancekünstlerin und Malerin Karin Meiner aus Burgbrohl beim Landesprogramm aktiv, allerdings im Kreis-Mayen-Koblenz.

Ministerin Ahnen kündigte an, dass im Frühherbst die nächste Angebotsrunde für das erste Halbjahr 2014 öffentlich ausgeschrieben werde.

Die Künstler und ihre Projekte sind im Internet unter www.kulturland.rlp.de zu finden.

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