Nach Großbrand in Remagen Kumpan will Ende April wieder E-Roller herstellen

Remagen · Der Remagener Elektroroller-Hersteller Kumpan, dessen Produktionshalle vor elf Tagen komplett abbrannte, will Ende April den Bau von Akku-betriebenen Zweirädern wieder aufnehmen.

 Die Produktionshalle der Remagener Firma Kumpan Electric brannte völlig aus. Im Dach klaffen riesige Löcher.

Die Produktionshalle der Remagener Firma Kumpan Electric brannte völlig aus. Im Dach klaffen riesige Löcher.

Foto: Martin Gausmann

Zwar sitzt der Schrecken noch in den Gliedern, doch gibt es auch wieder Zuversicht und Tatkraft: Ende April will der Remagener Elektroroller-Hersteller Kumpan, dessen Produktionshalle vor elf Tagen komplett abbrannte, den Bau von Akku-betriebenen Zweirädern wieder aufnehmen. Die Existenz des Unternehmens sei nicht in Gefahr, so Daniel Tykesson, einer der drei Firmenchefs.

Von der großen Halle, in der bis zum Brandausbruch täglich pro Schicht rund 20 E-Roller hergestellt wurden, ist so gut wie nichts mehr übriggeblieben. Das Holzständergerüst besteht noch aus verrußten Fragmenten und Balken, im Dach klafft ein riesiges Loch. Ob es beim zunächst geschätzten Schaden von 750.000 Euro bleibt, steht noch nicht fest. Tykesson: „Eine derzeit durchgeführte Zwischeninventur bringt mehr Klarheit.“

Indes nach wie vor unklar ist die Brandursache: Sowohl Brandstiftung als auch ein durch Akkus hervorgerufenes Feuer schließen die Brandermittler aus. Allerdings sei die Ursache für das Flammenmeer auch nur schwer zu ermitteln, da es sich um einen großen, verheerend zugerichteten Brandort handele.

Auch wenn zahlreiche gerade fertiggestellte Roller verbrannt seien, könnten Kunden beliefert werden, da die Ausstellungshalle des Unternehmens und ein Auslieferungslager nicht von dem Feuerinferno betroffen waren. In Kürze will Kumpan eine benachbarte Halle im Remagener Gewerbegebiet anmieten, um dort die Produktion wieder aufzunehmen. Benachbarte Unternehmen hätten schnell Hilfe angeboten. Tykesson: „Volle Kapazität werden wir vorerst an einer neuen Produktionsstätte nicht fahren können. Aber zumindest geht es für uns weiter.“

Ob es zu einem Wiederaufbau der abgebrannten Halle komme, kann Tykesson, der Kumpan vor zehn Jahren gemeinsam mit seinen Brüdern Patrik und Philipp gründete, nicht sagen: „Wir haben die Halle lediglich gemietet, der Eigentümer muss das entscheiden.“

Längst gibt es in der gleich neben dem Brandort gelegenen Firmenzentrale, die vom Feuer dank des schnellen Einsatzes der mit einem Großaufgebot angerückten Wehr verschont wurde, wieder geschäftiges Treiben. 65 Mitarbeiter sind bei Kumpan Electric beschäftigt.

Trotz Krise gibt es in dem jungen Unternehmen keine Kurzarbeit. Man arbeitet gemeinsam an einer Frühjahrsaktion, in der gebrauchte Fahrzeuge aus Leasingrück­läufen preiswert angeboten werden sollen. „Spätestens Ende April brauchen wir wieder Platz im Lager, damit die dann neu produzierten Fahrzeuge verkaufsbereit gemacht werden können“, so Tykesson.

Noch während des Brandes habe er sich Gedanken darüber gemacht, wie nun das Geschäft mit den flotten E-Rollern fortgesetzt werden könne, berichtet er.

Groß sei der Schrecken gewesen, gewaltig der Schock. Schnell hätten aber trotz aller schlimmen Emotionen Nüchternheit und Ratio eingesetzt. Heute ist sich Tykesson aber sicher: „Wir kriegen das wieder aufgebaut.“

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