Mitsing-Konzert in der Remagener Kulturwerkstatt Kölsche Veedels-Stimmung mit "De Familich"

REMAGEN · Wenn "De Familich" aufspielt, geht es familiär zu. Das war insbesondere beim jüngsten Konzert der Kölner Formation in der Remagener Kulturwerkstatt am Freitagabend der Fall.

 "De Familich" in der Kulturwerkstatt: Wolfgang Anton (von links), Josef Loup und Gregor Salminkeit.

"De Familich" in der Kulturwerkstatt: Wolfgang Anton (von links), Josef Loup und Gregor Salminkeit.

Foto: Andrea Simons

Nicht nur wegen der Wohnzimmeratmosphäre des Schauplatzes, sondern auch "weil De Familich" diesmal "nur" in Kleinstbesetzung mit drei Gitarristen auftrat. Die anderen Bandmitglieder konnten aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen nicht dabei sein.

Trotzdem waren Wolfgang Anton, Josef Loup und Gregor Salminkeit gekommen. Sie setzten sich aber gar nicht erst auf die Bühne, sondern gleich davor und damit ganz nah ran an ihre Zuhörer, die wiederum keine bloßen Zuhörer blieben. Aber das war jedem klar, der "De Familich" kannte. Haben sie sich doch mit ihren Mitsing-Konzerten einen Namen gemacht.

Kölsche Lieder, auch Eigenkompositionen, sind ihr Metier. Musik ohne Tamtam und Firlefanz ist ihr Ding. Offen und direkt, manchmal derb, aber immer ungekünstelt und geradeaus gaben sie sich auch in der Kulturwerkstatt. Frontmann und "Bläck-Fööss"-Liedschreiber Anton und Loup sangen abwechselnd oder gemeinsam von Alltagssituationen und Erlebnissen im Veedel und schmückten sie mit entsprechenden Moderationen und Kölsche Krätzche.

Schon mit dem ersten Song überraschten sie ihr Publikum. Eigentlich auf Köln gemünzt, sangen die drei Musiker einen "Remagen-Song" und demonstrierten damit, dass Domstädter wie Remagener ein Ärgernis eint: Hundekot auf der Rheinpromenade. Auch Wünsche erfüllten die drei. "Ming eetste Fründin" und "Wenn et Leech usjingk em Roxy" gehören zu den immer wieder gern gehörten Liedern ihres Publikums.

Balladen wie "Durch dick und dünn" oder die "Nur allein mir zwei" sorgten für besinnlichere Momente in der Kulturwerkstatt. Bei aktuelleren und schmissigeren Titeln wie "Sonn us de Fott" und Textzeilen wie "Hanna met Henna en de Hoore" zog das Tempo dann wieder an.

Nicht nur bei "Rädda dädda däp" und "Leilalei" stimmten die Fans von "De Familich" und der Kölschen Mundart mit ein. Sie freuten sich, mitzusummen und mitzusingen, mitzuwippen, mitzuklatschen und immer schneller mitzugehen. Schwelgen und Schunkeln blieben nicht aus.

Auch mal eine A-capella-Einlage gab es von dem Trio, und klar war, dass besonders "En unserem Veedel" mit viel Applaus bedacht wurde. Mit dem schwungvollen "Gold op dr Stross" war das Konzert schließlich auch noch nicht zu Ende, und ein paar Zugaben in der Remagener Kulturwerkstatt noch drin.

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