Feuerwehr in Remagen Kameradschaftsabend mit Beigeschmack

REMAGEN · Eine Klage beim Oberverwaltungsgericht verhindert die Verpflichtung des zweiten stellvertretenden Einheitsführers.

 Die Offiziellen und die Beförderten beim Kameradschaftstag der Remagener Feuerwehr.

Die Offiziellen und die Beförderten beim Kameradschaftstag der Remagener Feuerwehr.

Foto: Martin Gausmann

Beim Kameradschaftstag der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Remagen hatte Carsten Delord einen Stammplatz auf der Bühne der Kulturwerkstatt gebucht. Denn auf den in der Einheit Remagen engagierten Berufsfeuerwehrmann warteten insgesamt drei Verpflichtungen und Beförderungen.

Nach seiner Wahl zum zweiten stellvertretenden Einheitsführer hätte ihm Bürgermeister Herbert Georgi an diesem Abend zudem die Verpflichtungsurkunde überreichen sollen. Dies verhinderte jedoch das Oberverwaltungsgericht Koblenz per einstweiliger Anordnung.

Hintergrund ist eine beim Gericht anhängige Konkurrentenklage, mit der der bislang unbekannte Kläger die Rechtmäßigkeit der Wahl Delords anzweifelt. „Ich bin der Überzeugung, dass Einheitsführer und Wehrleiter bei der Wahl richtig gehandelt haben“, machte Georgi klar, was er von dem Vorgang hält. Der Bürgermeister betonte, dass es bei der Klage lediglich um die Frage gehe, ob die Wahl rechtmäßig sei oder nicht. Schlimmstenfalls müsse die Wahl wiederholt werden.

Mit leeren Händen verließ Carsten Delord die Bühne jedoch nicht. So beförderte ihn Georgi zum Oberbrandmeister und verpflichtete ihn zum „Gerätewart ABC“. Und Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher bestellte den Remagener zum stellvertretenden Gefahrstoffzugführer des Kreises. Zuvor war Benedikt Balasus zum Brandmeister befördert und als stellvertretender Einheitsführer der Oedinger Wehr verpflichtet worden. Eine besondere Ehrung durfte auch Stefan Gemein entgegennehmen. Für 35-jährigen aktiven Dienst in der Feuerwehr wurde dem Oberwinterer das goldene Feuerwehrehrenzeichen verliehen.

Dass die sechs Feuerwehr-Einheiten der Stadt ihre Leistungsfähigkeit auch im vergangenen Jahr in eindrucksvoller Manier unter Beweis gestellt haben, belegt der von Wehrleiter Michael Zimmermann vorgetragene Jahresbericht. Demnach sind die sechs städtischen Einheiten zu insgesamt 199 Einsätzen ausgerückt, die sich in 121 Hilfeleistungen und 78 Brandeinsätze gliedern. Das sind 21 mehr als 2015. Die Drehleiter sei alleine in den Nachbarkommunen Sinzig und Bad Breisig 33 mal zum Einsatz gekommen. Auch im vergangenen Jahr wurde die Wehr wieder mit nicht alltäglichen Aufgaben konfrontiert: So hatte im Juli ein defekter Güterzug durch Funkenflug zwischen Remagen und Rolandswerth mehrere Böschungsbrände verursacht. Für die Zeit der Löscharbeiten hatte die Bahnstrecke zwischen Bonn und Koblenz vollständig gesperrt werden müssen. Gleich zweimal hat die Feuerwehr Autos aus dem Rhein bergen müssen. So war am 28. Oktober ein Auto in Rolandseck von der Fährrampe in die Fluten gerollt, während sich an Heiligabend ein am Kripper Rheinufer geparktes Fahrzeug selbstständig gemacht hatte.

Als erfreulich bezeichnete Zimmermann, dass der Personalbestand der sechs Einheiten – entgegen des landläufigen Trends – recht konstant geblieben sei. So verfügten die Einheiten Remagen (53), Kripp (42), Unkelbach, Oberwinter, Rolandswerth und Oedingen (jeweils 34) über insgesamt 187 Aktive. Das sind vier weniger als 2014. Mit insgesamt 52 hat die Zahl der Mitglieder der Jugendwehren geringfügig abgenommen. Der Anteil der Mädchen sei von 14 auf acht gesunken.

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