Stadtrat Remagen Hotelbau an Schloss Ernich nimmt Gestalt an

REMAGEN · Der Remagener Stadtrat ermöglicht die Umwandlung von Schloss Ernich zu einem Hotel. Nicht weiter kommt man hingegen bei einem Hotelprojekt im Süden der Stadt unmittelbar am Rhein.

 Malerisch im Wald über dem Rhein zwischen Remagen und Oberwinter liegt Schloss Ernich.

Malerisch im Wald über dem Rhein zwischen Remagen und Oberwinter liegt Schloss Ernich.

Foto: Martin Gausmann

Die planungsrechtlichen Voraussetzungen zum Bau eines Hotels am Remagener Haus Ernich sind auf den Weg gebracht. Der Stadtrat beschloss die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens, an dessen Ende die Ampel für das Vorhaben auf Grün gestellt werden dürfte. Wie berichtet, soll auf dem rund 20 Hektar großen Gelände ein Hotelbau mit etwa 85 Betten entstehen. Das aus dem Rheintal weithin sichtbare Schloss, in dem einst die französische Botschafterresidenz untergebracht war, soll ebenfalls als Herberge dienen.

Die neuen, alle miteinander verbundenen Baukörper sollen nach der Planung im südwestlichen Randbereich des von Wald umgebenen Grundstücks angeordnet werden, sodass sie vom Tal aus nicht gesehen werden können. Ihre jeweiligen Höhen werden dem geneigten Gelände angepasst, führte die Stadtverwaltung in der Sitzung des Stadtrates am Montag aus.

Die am Hang gelegene ehemalige Kegelbahn soll wieder aufgebaut und als öffentlich zugängliches Restaurant genutzt werden. Die gesamte Erschließung des neuen Hotelkomplexes wird über die bereits vorhandene Privatstraße und die Anbindung an die Kreisstraße 40 am Unkelstein erfolgen.

Das unter Denkmalschutz stehende Haus Ernich wurde in den 30er Jahren schon einmal als Hotel und Ausflugslokal genutzt. Bauherr und Eigentümer ist Ulrich Felsberg. Der 66-jährige Filmproduzent kaufte das Schloss vor zwölf Jahren und sanierte es aufwendig. Er ist vor allem bekannt geworden als Produzent von Wim-Wenders-Filmen wie „Buena Vista Social Club“ oder „Bis ans Ende der Welt“.

Während der geplante Hotelbau im Norden der Stadt Remagen also konkrete Formen annimmt und auch das lang ersehnte Innenstadthotel erste Konturen aus Beton und Stein zeigt, so ist dies beim ambitionierten Vorhaben eines Luxushotelbaus am Südrand nicht der Fall.

Wie berichtet, möchte ein aus dem Raum Aachen stammender Architekt und Projektentwickler an den Remagener Brückentürmen ein Vier-Sterne-Haus errichten und angeblich 40 Millionen Euro investieren. Das Haus mit dem Namen „The Bridge“ (121 Zimmer, zwei Restaurants, Wellnessbereich und Konferenzräume) soll in unmittelbarer Nähe der Überreste der Ludendorffbrücke entstehen. Der Baubeginn war zunächst für den Herbst 2017 vorgesehen. Später sprach man von einem „Soft Opening“ Ende 2019.

Der Projektentwickler hatte immer wieder betont, es gebe sowohl einen Investor als auch einen Betreiber. Hierbei handele es sich um eine „renommierte Hotelbetreibergesellschaft“. Gehört hat man nichts mehr von dem Vorhaben. Remagens Bauamtsleiter Gisbert Bachem zum General-Anzeiger: „Solche Planungen brauchen halt viel Zeit.“

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