"Unverwechselbare Merkmale unseres Zuhauses" Heimat-Ausstellung im Rathaus in Oberwinter

OBERWINTER · Franz Rudolf Ölschläger stellt Kalender-Aquarelle und Zeichnungen im Rathaus in Oberwinter aus. Das Motto der Darstellung lautet: "Unverwechselbare Merkmale unseres Zuhauses".

 Franz Rudolf Ölschläger zeigt im Oberwinterer Rathaus seine Werke, die auch während des Adventsmarktes zu sehen sein werden.

Franz Rudolf Ölschläger zeigt im Oberwinterer Rathaus seine Werke, die auch während des Adventsmarktes zu sehen sein werden.

Foto: Martin Gausmann

Den Januar zeigt der Zehnthof in Bandorf an, den Februar markieren der Oberwinterer Winterwald und eine verschneite Bandorfer Wegbiegung, während die beiden Kirchtürme Oberwinters den „ökumenischen“ März begleiten. Durchs ganze Jahr führen im Kalender 2019 der Rhein-Apotheke Oberwinter Bilder von Franz Rudolf Ölschläger. An den Originalen, Aquarelle, die der Rathausverein mit einer Einführung des Vorsitzenden Hans Metternich vorgestellte, erfreuten sich Vernissagebesucher in großer Zahl.

„Unverwechselbare Merkmale unseres Zuhauses“ lautet das Motto der Darstellungen im Alten Rathaus. Unverkennbar sind sie vom liebevollen Blick geprägt und entspringen Ölschlägers Zeit seines Lebens verspürtem Drang sich malerisch auszudrücken. „Als junger Bursche wollte ich Kunst studieren, doch Opa, der Vater Statt angenommen hatte, sagte: ‚Lerne zuerst etwas Anständiges‘“.

Ein Schiffsbauer wurde aus ihm, dessen Tätigkeitsfeld, Spezialschiffe für den Transport von Gasen und Chemikalien, ihn vom Hamburger Büro in die „entferntesten und exotischsten Orte der Welt“ führte. Mit Bleistift und Tuschfeder hielt er Landschaften und Besonderheiten im Skizzenbuch fest. Jedoch erst nach der aktiven Berufszeit wandte er sich ganz der Kunst zu und bildete sich stetig fort durch Akademiebesuche und Workshops.

Charakteristische alte Pumpe in Oberwinter

Vielleicht gerade, weil er so oft in der Welt unterwegs war, nimmt der Maler aus dem Ortsteil Bandorf die Schönheiten seiner Heimat bewusst wahr. Vieles Reizvolle bündelt sein Frühlingsbild: Entlang der B 9 locken gestaffelt die rosa Kirschblüte, Fachwerkhäuser, aufragende Kirchtürme und grüne Höhen. Beschauliche Ausblicke spenden die Kapelle in Oedingen und die Kirche von Unkelbach, gleichfalls ein baumbestandener Nonnenwerth-Zipfel im Strom mit der bläulichen Siebengebirgskette im Rücken. Auch eine Haustüre, wie die des schönen Hauses Zettelmeier, kann einmal Hauptdarsteller sein. Oder der Künstler konzentriert sich auf den Viatoribus-Brunnen in Rolandswerth und die charakteristische alte Pumpe in Oberwinter.

Natürlich darf eine Vogelschau über den Rheinort, samt Insel, rechts- und linksrheinischem Gebirge, ein Malerblick par excellance, nicht fehlen. Ölschläger wechselt immer die Perspektive, er intensiviert oder verschiebt gelegentlich die Farbigkeit, akzentuiert durch Linien oder löst Details auf. Aber er enthält sich neckischer Zugaben oder extremer Reduktion. Denn, das tun seine lebendigen von genauer Beobachtung zeugenden Arbeiten kund: Der Maler stellt seine Könnerschaft in den Dienst der Motive.

Wer die Exponate in Augenschein nimmt, sollt auch nicht versäumen, sich die Tuschearbeiten gleicher und anderer Gegebenheiten anzuschauen. Sie machen deutlich, dass hinter dem Maler eben der versierte Zeichner Ölschläger steht. Die Kenntnis der Linienführung aber ist auch die Basis seiner Malerei, die immer sicher komponiert bildhaft wird.

Die Ausstellung an der Hauptstraße 99 ist auch während des Adventsmarktes Oberwinter am Wochenende 1./2. Dezember geöffnet.

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