Weihnachtszeit in der Apollinaris-Kirche Gelungenes Konzert in Remagen

REMAGEN · Den Geist der Festzeit auch über die Festtage hinaus trug das Tschida-Ensemble mit seinem Konzert in der vollbesetzten Apollinaris-Kirche.

 Konzert des Tschida-Ensembles am Donnerstagabend in der Remagener Apollinariskirche.

Konzert des Tschida-Ensembles am Donnerstagabend in der Remagener Apollinariskirche.

Foto: Martin Gausmann

Mit einem vollgepackten Programm an unterschiedlicher Weihnachts-Musik haben die Musikerinnen des Tschida-Ensembles für eine vollbesetzte Apollinaris-Kirche in Remagen gesorgt. Ilse Kösling am Klavier, Sopranistin Alexandra Tschida und Britta Bauer an der Querflöte trugen den Geist der Festzeit auch über die Festtage hinaus mit Kompositionen aus aller Welt vom 17. Jahrhundert bis in die Jetztzeit.

Das zweitälteste Stück des Abends machte den Beginn. „Zu Bethlehem geboren“ stammt aus einem Kölner Gesangbuch von 1638 und als Autor wird heute gemeinhin Friedrich Spee angenommen. „Jesu, dir sei Lob gesungen“ aus der Kantate 1450 von Georg Philipp Telemann wartete mit flottem Flötenspiel und einem innigen Liebes-Bekenntnis zum neugeborenen Heiland auf.

Fest für jeden Koloraturen-Liebhaber

Das „Prelude“ in g-Moll aus der 3. Englischen Suite von Johann Sebastian Bach bestritt Kösling alleine an ihrem Klavier. Ebenfalls solo präsentierte sie „Milonga del Angel“ von Astor Piazzola und entführte die Zuhörer damit in lateinamerikanische Sphären. Als ein zusammenhängender Block umkreisten die Musikerinnen die kleine Stadt im Süden Palästinas aus unterschiedlichen Blickwinkeln. „Bethlehem“ eines unbekannten Komponisten kam fast a cappella als Erzählstück daher. Auf Deutsch, Englisch und Französisch wurde besungen, wie aus einem so unbedeutenden Ort der Retter der Welt erstehen kann. „Rejoice greatly“ aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Messias“ war ein Fest für jeden Koloraturen-Liebhaber.

Ein weiterer Block war der Gottesmutter gewidmet. Neben dem „Gegrüßet seist du Maria“ von 1852, das ohne Klavier auskam, standen des uralte Wallfahrtslied „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger, das bei keinem Weihnachtskonzert fehlen darf. Tschida vermochte es, das Stück trotz großem Tonumfang und schwindelerregender Höhen so verständlich vorzutragen, dass der Text auch in der letzten Reihe im Kirchenschiff noch gut zu verstehen war. Eindringlich betet der Sänger von Camille Saint-Saëns sein „Ave Maria“. Mehrmals wird die Bitte erneuert, dass Maria für den Beter vor Gott einstehen möge.

Neuer Blick auf alte Weisen

In Jean-Baptiste Faurés „Sancta Maria“ in französischer Sprache teilen sich Gesang und Flöte je eine Hälfte der Komposition. Einen neuen Blick auf alte Weisen bot „Night of Silence“ eines unbekannten Komponisten. Über die Melodie von „Stille Nacht“, die von der Flöte gespielt wurde, sang Tschida einen anderen Text. Mit Natalie Sleeth fragten die Musikerinnen „Were you there on that Christmas Night?“ Drei Stücke von Sally DeFord setzten den Schlusspunkt unter dieses abwechslungsreiche Konzert.

Mit Harmonien aus dem Bereich des Musicals und eingängigen Melodien wurde das Weihnachtsfest auch aus dieser eher populärmusikalischen Richtung ausgeleuchtet. Nach dem großen Schlussapplaus waren alle Besucher eingeladen, mit einem gemeinsamen „Tochter Zion“ den gelungenen Abend zu einem guten Ende zu bringen.

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