Studieren in der Corona-Krise An der Fachhochschule Remagen startet ein virtuelles Semester

Remagen · Die Fachhochschule in Remagen geht neue Wege, um Studierenden in der Corona-Krise Nachteile zu ersparen. Die vergangenen Wochen wurden genutzt, um Lehrveranstaltungen in verschiedenste Onlineformate umzubauen.

 Vorlesungen und Seminare können an der Fachhochschule in Remagen virtuell erfolgen. So sollen Nachteile im Studium verhindert werden.

Vorlesungen und Seminare können an der Fachhochschule in Remagen virtuell erfolgen. So sollen Nachteile im Studium verhindert werden.

Foto: Martin Gausmann

Die Coronavirus-Erkrankungen in Deutschland und die hohe Ansteckungsgefahr haben auch empfindliche Auswirkungen auf das Bildungswesen. Schulen und Universitäten sind bis auf Weiteres geschlossen. Die Hochschule Koblenz geht an ihrem Rhein-Ahr-Campus in Remagen nun einen besonderen Weg. In diesem Jahr ist halt alles anders.

Das Audimax am Rhein-Ahr-Campus (RAC) ist leer. Normalerweise wären hier zu Wochenbeginn rund 280 Erstsemesterstudierende vom Vizepräsidenten der Hochschule, Dietrich Holz, offiziell begrüßt worden. Doch dieser Semesterstart ist anders. Das Coronavirus hat alle Planungen für das anstehende Sommersemester komplett über den Haufen geworfen.

Am 13. März verkündete die Landeshochschulpräsidentenkonferenz, dass der Start der sogenannten Präsenzlehrveranstaltungen zunächst auf den 20. April verschoben werde. Dann ging alles jedoch sehr schnell. Die Hochschulleitung und Mitarbeiter des Remagener Campus hatten dabei das Ziel vor Augen, zum ursprünglichen Sommersemesterstart am 23. März wenigstens die Vorlesungen und Seminare anzubieten, die für die rund 2800 Studierenden des RAC virtuell angeboten werden können.

„Unseren Studierenden sollen durch das Aussetzen der Präsenzveranstaltungen möglichst wenige Nachteile im Studium entstehen“, so Magdalena Stülb, Professorin und Prodekanin des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo). „Wir haben die vergangenen Wochen genutzt, unsere Lehrveranstaltungen in verschiedenste Onlineformate umzubauen. Wir sind nun froh, dass wir für rund 85 Prozent unserer Lehrveranstaltungen in der ersten Semesterhälfte virtuelle Lösungen anbieten können“, so Stülb.

Sie weist aber darauf hin, dass in den kommenden Tagen oder Wochen noch weitere Änderungen im Lehrplan vorgenommen werden können. „Wir behalten uns hier einen gewissen Spielraum vor, denn wir können nicht sagen, wie sich die Lage verändert und was nach dem 20. April kommen wird.“

Auch der Fachbereich Mathematik und Technik (MuT) am Remagener Campus ist virtuell startklar. „Am vergangenen Montag begannen bei uns bereits 33 virtuelle Bachelor- und 13 Master-Lehrveranstaltungen. Wir nutzen Formate wie Videokonferenzen, Webinare, virtuelle Klassenzimmer und vieles mehr, um den Studierenden die Lerninhalte in einer Form zu vermitteln, die eine Präsenz in Remagen wenigstens teilweise ersetzen kann“, verkündete der Dekan des Fachbereichs, Markus Neuhäuser.

„Die Umstellung funktioniert sehr gut. Denn das digitale Know-how war schon da und musste jetzt nur noch flächendeckend eingesetzt werden“, berichtete Neuhäuser. Bis zum 31. März sind in einigen Studiengängen der beiden Fachbereiche noch Einschreibungen möglich. Wer sich also noch nicht entscheiden konnte oder jetzt noch kurzfristig das Studium beginnen möchte, hat dazu noch die Gelegenheit.

Zum Sommersemester beginnen nun also im Fachbereich WiSo 137 Bachelor- und 14 Masterstudierende ihr Studium von zu Hause aus. Hinzu kommen 69 Studierende, die ohnehin schon im Fernstudienprogramm angemeldet sind. Im Fachbereich MuT werden 50 Bachelor- und neun Masterstudierende virtuell beginnen. Die endgültigen Anfängerzahlen stehen nach Auskunft der Hochschule erst Ende April fest.

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