Erster Remagener Mittagstisch für Senioren Essen in der Gemeinschaft

REMAGEN · Allein zu Hause sitzen, vereinsamen und immer weniger essen - so ergeht es nicht wenigen alten Menschen. Es sind besonders die Begegnungen mit anderen, die den Senioren fehlen.

 Mittagessen für Senioren: Kennenlernen bei Schweinegulasch.

Mittagessen für Senioren: Kennenlernen bei Schweinegulasch.

Foto: Martin Gausmann

Weil sie das feststellten, riefen Elisabeth Reuter, evangelische Pfarrerin, und Mechthild Haas vom Caritasverband den "Mittagstisch für Senioren" in Remagen ins Leben.

Auf entsprechend gute Resonanz traf dann auch das erste Treffen, bei dem gut zwei Dutzend ältere Herrschaften - hauptsächlich Damen - im evangelischen Gemeindehaus Nudeln mit Schweinegulasch vom benachbarten Metzger verspeisten. Dazu reichten die ehrenamtlichen Helfer Apfelmus.

"Ehrenamtliche" ist für Mechthild Haas allerdings ein ungeliebter Begriff, den sie lieber durch "aktive Bürger" ersetzt. Denn hinter dieser und vielen weiteren Veranstaltungen stehe der Gedanke, dass den älteren Menschen Möglichkeiten zum Aktivwerden angeboten werden. Es gebe viele "jüngere Ältere", die gerade erst in den Ruhestand getreten seien und nun Beschäftigung suchten, so Haas. "Viele gute Jahre liegen noch vor ihnen", darin ist sie sich mit Pfarrerin Reuter einig.

Ein anderes Angebot ist zum Beispiel die Radwandergruppe. Viele dieser Ideen entstehen in der Initiative "Leben und Älterwerden in Remagen mitgestalten" (der GA berichtete).

Als Pfarrerin Reuter noch Kaffee und Kekse ankündigt, geht ein freudiges Raunen durch die Runde. Die älteren Damen und Herren sitzen an drei großen Zehnertischen, der Raum ist lichtdurchflutet und es hängen Zeichnungen von jungen Menschen an der Wand. An einem der Tische plaudert auch Hans-Joachim Schlauß. Er ist so ein "aktiver Bürger", sogar im doppelten Sinne. Denn er ist nicht allein der Gemeinschaft und des Essens wegen im Gemeindehaus, sondern gibt seinen Altersgenossen als Seniorensicherheitsberater der Polizei anschließend noch ein paar Tipps, wie sie sich vor Einbrüchen schützen können.

Ob mit Beratungsservice oder nicht, der nächste Termin für den Seniorenmittagstisch steht schon fest: Am 13. November ab 12 Uhr können Interessierte wieder im evangelischen Gemeindehaus (Marktstraße 25) zusammen essen und Gemeinschaft erfahren. Es wird um Anmeldung bis 9. November und Bezahlung des Kostenbeitrags von sieben Euro in der Bücherei des Gemeindehauses gebeten.

Der Caritas und der evangelischen Gemeinde ist dabei die konfessionelle Ungebundenheit wichtig: "Ob katholisch, evangelisch, muslimisch, das spielt keine Rolle", betont Pfarrerin Reuter und freut sich über die "gelebte Ökumene". Sie hätte auch nichts dagegen, wenn sich beim regelmäßigen Stammtisch eine feste Gruppe entwickeln würde.

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