Kunst aus der Natur Erika Klassen zeigt Landschaft, Blüten und Abstraktes

REMAGEN · Sie ist gerne in der Natur und lässt sich von ihr inspirieren: Erika Klassen zeigt in der Curanum Seniorenresidenz Bilder auf Leinwand und Papier.

Sie ist gerne draußen und hält die Augen auf, das wird offenkundig angesichts der vielen Landschaften und Pflanzen von Erika Klassen, die ihre Ausstellung „Bilder auf Leinwand und Papier“ in der Curanum Seniorenresidenz zeigt.

Die 1945 in Linz/Donau geborene Malerin lebt seit 1989 in Oberwinter. Schon während ihrer Berufstätigkeit im Bundespresseamt und bis heute hat sie sich fortwährend durch Workshops, etwa im Arp Museum, und durch Künstler-Seminare weitergebildet.

Unterschiedliche Stile und Techniken, in der Ausstellung überwiegend Arbeiten in Acryl und Aquarelle, zeugen davon. Da erscheinen eine rosa Kirschblüte und ein gelbes Rapsfeld angelehnt an die naive Malerei, während im Schnee naturnah Bäume mit herbstlich leuchtendem Laub eingefangen sind. Expressiv lodert die rötlich glühende Komposition „Inferno“. Dagegen teilt sich „Blaue Tiefe“ als gleichsam geträumtes Gewässer-Eck mit, umgeben von Floralem in impressionistischer Auflösung. Und schlägt als Akkord in Blau-Weiß-Braun realistisch die „Brandung“ gegen den Fels, so gebiert das Wasserstück „Hell und Dunkel“ unter einem dräuenden Himmel und heller Skyline ein stilisiertes Meer, das wie geronnen ausschaut.

Erika Klassen, die im Sommer mit ihrer Künstlerkollegin Marianne Kuchta-Schulze die Künstlerwerkstatt „Kunstwerkstatt Kerma“ an der Marktstraße 70 eröffnete, hat das malerische Spektrum noch breiter aufgefächert.

Der Ausstellungsbesucher trifft im Foyer unter den 36 Arbeiten auch auf das gelbe Hochformat „Buddhistische Mönche“ und auf abstrakte Bilder in kräftigen Farben. Er sieht Stillleben, mal mit Flaschen, mal mit lauter rotbackigen Äpfeln sowie „Wilhelm & Wilhelmine“, Hahn und Henne im trauten Beisammensein. Manches Kleine kommt groß heraus: eine Ähre mit Insekt im Gegenlicht der Sonne, schräg ins Bild wachsende Tulpen, Mohn, eine weiße Orchidee oder Kornblumen.

Dabei gelangt nicht jedes Motiv durch Vorsatz auf den Malgrund: „Manchmal verteile ich nur ein paar Farben mit dem Spachtel und daraus entwickelt sich das Bild“, staunt die Malerin selbst über den kreativen Prozess. So entstand zum Beispiel ein lebendiger Wasserfall und aus geglücktem Spachtelschwung die Arbeit „Bewegung“, in der ein Boot in aufgewühlter See zu schaukelt.

Die Ausstellung in der Alte Straße 42 ist bis Mitte Januar täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

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