Friedhof in Unkelbach Ein Ort der Besinnung

UNKELBACH · Das Projektteam „Alter Friedhof“ hat das umgestaltete Friedhofsgelände eingeweiht. Die Unkelbacher Bürger schufen in jahrelanger Arbeit ein parkähnliches Kleinod.

 Johannes Steffens und Michael Schankweiler weihen den neuen Unkelbacher Park ein.

Johannes Steffens und Michael Schankweiler weihen den neuen Unkelbacher Park ein.

Foto: Martin Gausmann

„Was lange währt, wird endlich gut“ lautete das Motto der Einweihungsfeier, mit der das Projektteam „Alter Friedhof“ das umgestaltete Friedhofsgelände an der Pfarrkirche St. Remigius in Unkelbach der Öffentlichkeit vorgestellt und übergeben hat. In jahrelanger Arbeit haben Unkelbacher Bürger aus dem ehemaligen Friedhof ein parkähnliches Kleinod geschaffen.

Bereits im Jahr 2007 hatte der Ortsbeirat von Unkelbach beschlossen, den „Alten Friedhof“ nach Ablauf der Ruhezeiten, im Jahre 2009 in eine Parkanlage umzuwandeln. 2010 folgte die Stilllegung, alle noch vorhandenen Gräber wurden eingeebnet. „Das Gelände sah aus wie ein kleiner Truppenübungsplatz“, erinnert sich der damalige Ortsvorsteher Klaus Olef. Nachdem der Unkelbacher Landschaftsarchitekt Reinhold Langen die Pläne für Sitzgruppe, Rundweg und Mariengrotte erstellt hatte, beschäftigte sich der Ortsbeirat erneut mit dem Thema, so dass die umfangreichen Bau- und Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden konnten. Seitdem haben Unkelbacher Bürger etwa 3.800 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden in die Herrichtung der 1.265 Quadratmeter großen Fläche investiert.

Es wurde planiert, Sträucher und Efeu entfernt sowie Wege und Gestaltungsflächen hergerichtet. Bei den Erdarbeiten wurden alte Friedhofskreuze gefunden und wieder aufgestellt. Die katholische Jugend hat im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion ein Rondell gestaltet, eine Kräuterschnecke gebaut und Beete mit „biblischer Symbolik“ angelegt. Bildhauer Peter Hänig aus Keldung hat aus Basalt eine Mariengrotte angefertigt. Dort wurde die Marienstatue untergebracht, die Margarete Schwiperich entdeckt hat und mit Hilfe einer Spendenaktion hat restaurieren lassen.

„Die Statue ist nach dem Vorbild der Marienstatue in Lourdes angefertigt worden und hat bis 1931 im Unkelbacher Pfarrgarten gestanden, bevor sie an verschieden Orten aufgestellt und schließlich in Vergessenheit geraten war“, erklärte Pastor Johannes Steffens. Flankiert wird die Grotte von den Grabsteinen der ehemaligen Unkelbacher Pfarrer Emil von Cordier und Franz Gadomsky. Außerdem sind Ruhebänke und Rosenbögen aufgestellt worden. Schließlich wurden die Eingangstore restauriert, eine Pergola gezimmert und eine Sonnenuhr installiert. Auch der Jubiläumsbaum „1150 Jahre Unkelbach“ hat seinen Platz.

Seinen besonderen Dank richtete Olef unter anderem an „Maschinenführer“ Michael Assenmacher, der so manche Stunde allein gearbeitet habe, und Josef Bauer, der es sich im Alter von weit über 80 Jahren zur Aufgabe gemacht habe, die an einigen Stellen marode Friedhofsmauer auszubessern. Im Namen des Projektteams bedankte sich Norbert Brüggemann bei Klaus Olef und überreichte ihm einen Restaurant-Gutschein.

„Ich bin stolz darauf, was hier in Unkelbach in ehrenamtlicher Arbeit geschaffen wurde“, sagte Ortsvorsteher Egmond Eich. Auch Pfarrer Michael Schankweiler zeigte sich begeistert von dem neu geschaffenen Ort der Ruhe und Besinnung, der im Herzen Unkelbachs entstanden sei. Einer erster Umfrage zufolge, soll das gelungene Kleinod den Namen „Bürgerpark“ erhalten. ⋌

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