Feuerwehr in Remagen Ein Einsatzfahrzeug für die engen Gassen

REMAGEN · Die Remagener Feuerwehr feiert gleich drei Jubiläen und eröffnet eine eigene Atemschutzübungsstrecke. Der Kreis ist gut aufgestellt, waren sich alle Verantwortlichen einig.

Die Zahl der Ehrengäste ließ bereits darauf schließen, dass der Tag der offenen Tür der Remagener Feuerwehr ein ganz besonderer sein würde. So galt es unter anderem drei Jubiläen zu feiern: 35 Jahre Jugendfeuerwehr, 35 Jahre Förderverein und 140 Jahre Remagener Wehr.

Die drei Geburtstage wurden am Vormittag des Vatertags mit einem Festkommers gewürdigt. Das Wort ergriffen Bürgermeister Björn Ingendahl, der Kreisbeigeordnete Horst Gies, Kreisfeuerwehrinspekteur Michael Zimmermann, Stadtwehrleiter Ingo Wolf, der Chef des Kreisfeuerwehrverbandes, Alexander Krahe, und Landesjugendfeuerwehrwart Dieter Ferres. Alle waren sich einig, dass der Kreis in Sachen Nachwuchs gut aufgestellt ist. „Ohne die Jugendarbeit würde unsere aktive Wehr in der jetzigen Form gar nicht existieren können“, betont Remagens Einheitsführer Dirk Henkel. Um so stolzer sei er, dass es in Remagen gelänge, Kinder und Jugendliche mit soviel Spaß an die Feuerwehr heranzuführen, dass nicht wenige ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Derzeit gehörten acht Kameraden der Berufsfeuerwehr in Köln, Bonn und anderen Einheiten der Region an.

Neben einem Rettungsboot (RTB) übergab Bürgermeister Ingendahl ein Kleineinsatzfahrzeug (KEF). Das neue RTB ersetzt das altgediente Rettungsboot, das rund 30 Jahre im Einsatz war. Bei dem Kleineinsatzfahrzeug handelt es sich um ein ganz besonderes Gefährt. Die Einheit Remagen dürfte die einzige Wehr in Rheinland-Pfalz sein, die im Besitz dieses speziellen Fahrzeugs ist. „Es kommt überall dort zum Einsatz, wo Standard-Einsatzfahrzeuge auf Grund ihrer baulichen Größe oder Eigenschaften nicht oder nur schwer einsetzbar sind“, erklärte Henkel. Die Anschaffung des 10 000 Euro teuren KEF sei vor allem mit Blick auf die Marktveranstaltungen in der Innenstadt erfolgt. Außerdem sei es geländetauglich, so dass es zum Beispiel auch für Einsätze im Wald geeignet sei. Zum Fahrzeug gehört zudem ein Anhänger, der mit den für unterschiedliche Lagen benötigten Ausrüstungsgegenständen bestückt werden kann. An Bord befindet sich alles, was für einen Erstangriff benötigt wird: eine Hochdrucklöschanlage mit 120 Litern Wasser, Atemschutzgeräte und Schlauchmaterial. Die Einsegnung des Bootes und des neuen Fahrzeugs übernahm Pfarrer Frank Klupsch.

Mit der Atemschutzübungsstrecke wurde zudem ein ganz besonderes Bauwerk eröffnet. Aus acht gebrauchten Bürocontainern haben Wehrleute unter der Leitung von Mayk Patella in nur einem halben Jahr ein veritables Meisterwerk errichtet. „In gut 2000 Arbeitsstunden, haben wir Trennwände entfernt, die Böden erneuert und aus Holz und Gittern eine rund 50 Meter lange Übungsstrecke gebaut“, so Patella. Auf der Strecke, die komplett abgedunkelt und auf 40 Grad aufgeheizt werden kann, trainieren in erster Linie die 100 Atemschutzgeräte-Träger. Zudem sind die Container wie eine Wohnung eingerichtet, so dass sie auch für sogenannte Taktikübungen geeignet sind.

Natürlich gab es an diesem Tag noch sehr viel mehr zu sehen. Vom Gabelstapler über den Kommandowagen bis hin zum mächtigen Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Drehleiter wurden vor dem Gerätehaus neun Fahrzeuge wirkungsvoll präsentiert. Aber auch die Kinder kamen wieder auf ihre Kosten. Ob beim Zielschießen mit der Wasserpumpe, beim Torwandschießen, Fußballbillard oder beim Herumtollen auf der Hüpfburg.

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