Investition in Hochwasserschutz Edelstahlplanken wehren die Fluten in Kripp ab

KRIPP · „Hochwasserschutz fängt vor der eigenen Haustür an.“ Darauf bauen Hans und Ursula Diedenhofen. Die Eheleute lieben den Rhein, haben ihn aber nicht gern zu Besuch in ihrem Weinkontor und Restaurant an der Kripper Rheinpromenade.

 Edelstahlplanken schotten das Anwesen in Kripp künftig gegen Hochwasser ab.

Edelstahlplanken schotten das Anwesen in Kripp künftig gegen Hochwasser ab.

Foto: Günther Schmitt

25 Jahre hat die komplette Familie mit angepackt, wenn es galt, Haus und Grund vor anrückendem Hochwasser zu schützen. Holzbohlen in T-Trägern auf einer Betonmauer. Das war bislang die Lösung. Mit etlichen Schrauben und Problemen, wenn die nach dem Hochwasser gequollenen Bohlen wieder abmontiert werden mussten. Jetzt gibt es einen kompletten neuen mobilen Hochwasserschutz an dem markanten Gebäude Höhe Stromkilometer 630. Mit ins Boot geholt hatte Hans Diedenhofen dafür den Oberwinterer Boots- und Metallbauer Josef Werner Schaefer. Entstanden ist eine maßgeschneiderte Edelstahlkonstruktion, die lediglich noch die Stützen ihrer Vorgängerin nutzt.

Auf extra zusammengeschmiedeten Transportwägelchen angekarrt, kann Planke für Planke aus Edelstahl zwischen den Stützen oder auch Torpfosten eingesetzt werden. Kinderleicht, denn sie wiegen weniger als zehn Kilo pro Stück. Auf beiden Seiten dann noch Federn eingehakt und fertig ist die erste Lage. Fünf können es im Ernstfall werden. Gut 1,50 Meter ist der Schutzwall dann, der auch dem Wellengang der braunen Fluten standhalten muss. Die Premiere war eher eine Trockenübung.

„Es ging uns darum, zu sehen, ob alles zusammen passt“, sagte Hans Diedenhofen, der beim Aufbau des Prototyps mit Sohn Holger Hand in Hand arbeitete. Und auch experimentierfreudig war, was die künftige Diebstahlsicherung der Anlage anging. Schließlich haben die Eheleute die 14 000 Euro für den neuen mobilen Schutzwall auch nicht aus der Portokasse bezahlt. „Aber das ist es uns wert“, sagt Hans Diedenhofen. Das sei eben private Vorsorge, wie sie bei allen Veranstaltungen zum Hochwasserschutz in Remagen gefordert worden sei. Und auch für den zeitlichen Ablauf haben die Diedenhofens nach dem Testlauf einen Plan: „Zwei Mann, anderthalb Stunden. Mit Hochwasser im Nacken vielleicht sogar weniger.“

Bis dahin kommt die Hochwasserschutzwand „hinters Haus“, wo sie fahrbereit nicht mehr Platz als vier Schubkarren braucht. Das Holz der bisherigen Konstruktion brauchte ein Vielfaches und wird im Ofen demnächst für warme Wintertage sorgen.

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