Neues Fernverkehrskonzept in Remagen Der Bahnhof wird modernisiert

REMAGEN · Nach Auffassung des Sprechers der Ahrtalbahnfreunde, Wolfgang Groß, gibt es "endlich wieder eine positive Nachricht für den Bahnhof Remagen und die Rhein/Ahr-Region": Die Deutsche Bahn (DB) Fernverkehr hat vor einigen Wochen ein neues Fernverkehrskonzept vorgestellt.

 Die Bahnsteige am Remagener Bahnhof sollen höher gebaut werden, damit auch ICE-Züge halten können.

Die Bahnsteige am Remagener Bahnhof sollen höher gebaut werden, damit auch ICE-Züge halten können.

Foto: Schmitt

Danach sollen ICE- und IC-Züge künftig Metropolen und Regionen noch öfter, schneller und direkter miteinander verbinden. Auch sollen wieder Verbindungen, die den Bahnhof Remagen betreffen, angeboten werden.

Bekanntlich wurden in den vergangenen Jahren immer mehr IC-Verbindungen auf der linken Rheinstrecke ersatzlos gestrichen. ICE donnerten ohne Halt durch die Römerstadt. Damit entfielen wichtige Verbindungen für Pendler aus dem Ahrkreis, die ihre Arbeitsstätten in Köln, Düsseldorf oder anderen Städten in NRW haben.

Von der Reduzierung der Fernverkehrsverbindungen waren bislang aber auch touristische Besucher betroffen, die Ziele im Ahrkreis per Bahn ansteuern. Günstige Direktverbindungen entfielen, als Ersatz dienen langsame Regionalzüge.

Nach dieser Ankündigung der neuen Planungen von DB-Fernverkehr hatte Groß schnell reagiert und die Landtagsabgeordneten Guido Ernst und Marcel Hürter sowie Landrat Jürgen Pföhler auf diese für den Kreis Ahrweiler wichtigen Planungen hingewiesen. Groß teilte mit, dass der Wegfall von Halten im Bahnhof Remagen aus zwei Gründen erfolgt sei. Zum einen wurden ganze Fernverkehrslinien gestrichen.

Zum anderen setze die Bahn zunehmend mehr ICE-Züge anstatt lokbespannter Wagenzüge ein. Die ICE-Züge könnten jedoch aus technischen Gründen nicht an den Bahnsteigen 1 und 2/3 im Bahnhof Remagen halten, da die Bahnsteige zu niedrig seien. "Die Bahn will ein Kernnetz für den ICE-Verkehr etablieren, auf dem sie die deutschen Metropolen zwei Mal pro Stunde verbindet. Nach den aktuellen Plänen sollen wieder mehr Züge über die linke Rheinstrecke verkehren. So sollen auch wieder unter anderem der IC von Luxemburg in Richtung Ruhrgebiet/Nordsee eingesetzt werden.

Auch der Ahrkreis könnte von mehr ICE/IC-Stopps im Bahnhof Remagen profitieren", so Groß. Um nicht von dieser neuen Entwicklung abgekoppelt zu werden, sei aber aus seiner Sicht eine Modernisierung der zwei Bahnsteige in Remagen unbedingt notwendig. Schließlich sind die Bahnsteighöhen ein entscheidendes Kriterium, damit ICE-Züge im Bahnhof Remagen halten können. Diese neue Chance gelte es zu nutzen.

Die Bahn reagierte nun zügig. Thomas Geyer, Verbandsdirektor des Zweckverbandes SchienenPersonenNahVerkehr (SPNV) Rheinland Pfalz Nord, schrieb an Groß: "Unabhängig von den Planungen der DB-Fernverkehr ist eine Erhöhung der Bahnsteige in Remagen geplant. Diese ist deshalb erforderlich, um ab 2019 die Züge des Rhein-Ruhr-Express, die die bisherige RE 5 ersetzen, weiterhin in Remagen halten zu lassen."

Die Modernisierung der Verkehrsstation Remagen sei inzwischen in die "Rahmenvereinbarung zur Ertüchtigung von Bahnhöfen und Haltepunkten in Rheinland-Pfalz" eingeflossen. Vereinbart sei dort, dass die Bahnsteige an den Gleisen 1 und 2/3 auf 76 Zentimeter Höhe gebracht werden, dass die Beleuchtungsanlagen sowie die Bahnsteigausstattung erneuert und die Zugänge zu den Aufzügen auf die neue Höhe angepasst werden. Baubeginn soll 2017 sein. Die Kostenschätzung der Bahn: 3,8 Millionen Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort