Nahverkehr in Remagen Der Bahnhof Oberwinter wird modernisiert

REMAGEN · Der Remagener Stadtrat verabschiedete jetzt einen Vertrag mit der Bahn zur Modernisierung des Bahnhofs. Der Stadtanteil der Kosten beträgt 610.000 Euro.

Der Bahnhof im Remagener Stadtteil Oberwinter hat nun möglicherweise doch eine eher rosige Zukunft. In seiner jüngsten Sitzung im Foyer der Rheinhalle verabschiedete der Stadtrat den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs mit der Bahn. Gegenstimmen hatte es vor allen Dingen aus den Reihen der SPD gegeben. Doch CDU, FDP, Grüne und FBL stimmten zu. Das entsprechende Vertragswerk hatte in seinen Entwürfen die Remagener seit 2013 beschäftigt.

Zunächst einmal hatte aber Bürgermeister Björn Ingendahl neue Informationen parat. Er hatte am Tag der Sitzung mit dem neuen Chef des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Nord, Thorsten Müller, telefoniert. Dieser bestätigte Aussagen, die er vor dem Kreistag von Ahrweiler Freitag gemacht hatte. Demnach soll der Rhein-Ruhr-Express RRX, der ab dem Sommer den bisherigen RE 5 ersetzen wird, im Remagener Bahnhof nicht mehr an- und abgekoppelt werden. Stattdessen sollen mehr Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Dies verschaffe im Fahrplan Zeit für einen stündlichen Halt in Oberwinter. Der Halt in Oberwinter sei auch schon im neuen Fahrplan vorgesehen. „Damit gibt es dann mit Mittelrheinbahn und der Ahrtalbahn einen dritten Halt pro Stunde im Bahnhof Oberwinter“, so Müller.

Kehrseite der Medaille: Der Remagener Rat muss so schnell als möglich die entsprechenden Verträge unter Dach und Fach bringen. Nur in diesem Fall könne der bisherige Kostenanteil der Stadt von rund 610 000 Euro für den Ausbau gehalten werden.

Das erfreute zwar grundsätzlich die Remagener Kommunalpolitik. Doch längst nicht jedes Ratsmitglied zeigte sich mit den Ausbauplänen der Bahn für den Bahnhof Oberwinter einverstanden. Vor allen Dingen die historischen und nostalgischen Bahnsteigdächer haben für die Oberwinter Ratsvertreter „eine große symbolische Bedeutung“. Die entsprechenden Planungen der Bahn wurden daher im Rat wiederholt hart kritisiert. „Da beißen sich die Mobilität der Oberwinterer Bürger und die Barrierefreiheit des Bahnhofs mit dem nostalgischen Effekt der Bahnsteigdächer“, fasste Grünen-Ratsmitglied Volker Theos den Konflikt zusammen.

Wichtig für den Bahnhof in Oberwinter: Der neue RRX kann erst dann halten, wenn die Bahnsteige in Oberwinter erhöht sind. Wie genau der zeitliche Ablauf beim Umbau des Bahnhofs und der Erhöhung der Bahnsteige aussieht, darauf hatte letztlich aber auch Bürgermeister Ingendahl noch keine Antwort. Eines hat die Stadtverwaltung mittlerweile aber überprüft. Die Bahnhofsdächer in Oberwinter sind nicht denkmalwürdig und können deshalb nicht unter Schutz gestellt werden.

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