Remagener Friedensmuseum Das Remagener Friedensmuseum soll bleiben

REMAGEN · Die Stadt Remagen will an dem in den Brückentürmen untergebrachten Friedensmuseum festhalten. In der jüngsten Sitzung des Remagener Haupt- und Finanzausschusses unterstrich Bürgermeister Herbert Georgi die Bedeutung des Museums auch für den Tourismus in der Stadt.

 In den linksrheinischen Brückenpfeilern ist das Friedensmuseum untergebracht, das noch von einem Trägerverein geführt wird.

In den linksrheinischen Brückenpfeilern ist das Friedensmuseum untergebracht, das noch von einem Trägerverein geführt wird.

Foto: Martin Gausmann

Wie berichtet, hat sich der Trägerverein des Museums vor wenigen Tagen aufgelöst. Grund waren interne Querelen. Georgi: „Im Vorstand war man sich einander nicht grün.“ Bis der Verein jedoch endgültig aus dem Vereinsregister gelöscht ist, werden noch Monate vergehen. In Remagen will man die Zeit nutzen, um sich ein Konzept zu überlegen, wie das Museum weitergeführt werden kann.

„Die Stadt wäre schlecht beraten, sich des Themas nicht anzunehmen“, meinte Georgi. Es solle ein neues Konzept entwickelt werden, an dem sich vor allem die bisherigen ehrenamtlichen Museumshelfer beteiligen könnten, so das Stadtoberhaupt, das sich durchaus vorstellen kann, die Gedenkstätte, die an die Einnahme der Brücke von Remagen durch die Amerikaner im März 1945 erinnert, in städtischer Regie zu führen.

„Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat die SPD-Stadtratsfraktion die auf den Weg gebrachte Auflösung des Vereins Friedensmuseum Brücke von Remagen zur Kenntnis genommen“, teilte derweil die SPD der Römerstadt mit. Sie hob die „Erinnerungs- und Friedensarbeit“, die das kleine Museum in den vergangenen Jahrzehnten geleistet habe, hervor. „Dieses Verdienst gehört einzig und allein dem bisherigen Vorsitzenden Hans Peter Kürten, der nun aus Altersgründen den Weg bereitet hat, das Friedensmuseum für die Zukunft zu rüsten.

Der Dank der Sozialdemokraten für seine Verdienste ist dem Altbürgermeister sicher“, sagte SPD-Vorsitzender Rolf Plewa. Positiv sehe die SPD-Stadtratsfraktion aber auch die Entscheidung des Vereins, das Schicksal des Denkmals jetzt in die Hände der Stadt zu legen, um den Fortbestand des Museums zu sichern. „Die Sozialdemokraten versichern, dass sie sehr gerne mit darüber diskutieren, wie die Zukunft des Friedensmuseums positiv gestaltet werden kann und mit in das touristische Konzept der Stadt einfließt“, erklärte Plewa.

"Ein Juwel für Remagen"

Die Freie Bürgerliste Remagen (FBL) verfolge die derzeit öffentlich ausgetragene Diskussion über die Zukunft des Vereins Friedensmuseum Brücke von Remagen derweil mit Sorge, meinte deren Vorsitzender Wilfried Humpert. „Die Brückentürme und das Friedensmuseum sind für unsere Stadt identitätsstiftend und durch das großartige Engagement von Hans Peter Kürten weltweit bekannt“, sagte Humpert. Die Gesamtsituation, nicht nur in finanzieller Hinsicht, bedürfe der Betrachtung durch die politischen Gremien und die Verwaltung. Hier müssten Konzepte erarbeitet und Ideen geboren werden. Humpert: „Die politischen Gremien müssen entscheiden, was der Stadt und den Bürgern die Brückentürme und das Friedensmuseum für die Geschichte der Stadt und den Tourismus wert sind.“ Die FBL werde den Prozess um die Zukunft der Brückentürme und des Friedensmuseums konstruktiv begleiten.

„Einen sorgfältigen und ausgewogenen Umgang sind wir der Geschichte um diesen Ort und den Menschen, die hier ihr Leben gelassen haben, schuldig“, sagte Humpert. Die Brückentürme und das dort beheimatete Friedensmuseum seien „ein Juwel für Remagen, das es zu bewahren und weiterzuentwickeln gilt“.

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