Konzert in Remagen Bluesbreakers rocken die Kulturwerkstatt

REMAGEN · Mit einem Slowblues der persönlichen Art und einer ansteckenden Spielfreude hat die niederländische Blues-Combo Bluesbreakers ihren neunten Auftritt in der Kulturwerkstatt absolviert.

 Sie haben ein Stammpublikum: Die Bluesbreakers aus den Niederlanden.

Sie haben ein Stammpublikum: Die Bluesbreakers aus den Niederlanden.

Foto: Martin Gausmann

Zu Bluesklassikern und eigenen Kompositionen konnte das musikbegeisterte Publikum den ganzen Abend über mit den Füßen wippen und die Hüften kreisen lassen.

Die Bluesbreakers machen keine Gefangene. Von „Messin‘ with the Kid“ von Junior Wells aus dem Jahr 1960 an spielten die fünf Musiker fast ohne Pause in einem durch. Kein Federlesen, so das Prinzip des Abends – nichts sollte sich vor die Musik schieben. So ging es nahtlos weiter mit Pat Travers „Boom boom (Out go the lights)“ von 1979. Eigenkompositionen wie „Slick chick“ begeisterten die gut 50 Besucher, aber auch Klassiker wie „Lay down Sally“ aus der Feder von Eric Clapton.

Doch ist die internationale Truppe nicht eine bloße Coverband: Versiert mit allen Nuancen ihrer Instrumente gaben die fünf Musiker jedem Song sein ganz eigenes Gepräge. Musikalisch wie optisch war es eine Freude, den Musikern dabei zuzusehen und -hören, wie sie sich selbst immer wieder mit Soli überraschten. Gitarrist Dik Korving – genannt „Mr. Brown“ – und Pianist Francesco Frentrop spielten sich gekonnt musikalische Phrasen zu.

Für die nötige Bodenhaftung sorgten Hans Deegens (Schlagzeug) und Rino Geerdinck (Bass) in der Rhythmusfraktion. So konnten auch die abgedrehtesten und längsten Soli des Abends schließlich wieder in den Hafen des Refrains einfahren. Reinhard Sämisch an der Bluesharp wird bandintern „guardian of the blues“ genannt, da er während der Soli die musikalische Linie hält und damit sicherstellt, dass die Songs bleiben, was sie ursprünglich einmal sein sollten.

Weitere Klassiker waren der „Mercury Blues“ von 1948 des schwarzen Sängers ohne richtigen Vornamen – K. C. Douglas – und „T-Bone Shuffle“ von T-Bone Walker. Der „Little red rooster“ der Rolling Stones wurde unter den Händen der „Bluesbreakers“ zu einer getriebenen Jagd von Solo zu Solo, welche für wippende Köpfe beim Publikum sorgten. Die Einsamkeit der Prärie besang Robert Johnsons „Crossroads“ und natürlich durfte auch ein Song von The Blues Brothers nicht fehlen: „She caught the katy“. Die Combo stellte ein weiteres Mal unter Beweis, warum sie Jahr für Jahr wieder an Rhein und Ahr zurückkehrt.

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