Feierstunde in der Rheinhalle Björn Ingendahl tritt Amt als Bürgermeister in Remagen an

REMAGEN · Generationswechsel im Remagener Rathaus: Björn Ingendahl kommt, Herbert Georgi geht. Bei einer Feier in der Remagener Rheinhalle wurde der 38-Jährige Oedinger als Bürgermeister offiziell in sein Amt eingeführt.

Es war eine würdige Feier für einen langjährigen – und nach einhelliger Meinung aller Fraktionen und Parteien – verdienstvollen Bürgermeister: Herbert Georgi (CDU) wurde nach 16-jähriger Amtszeit in Remagen mit Wehmut und stehenden Ovationen in den Ruhestand verabschiedet. Der 38-jährige Björn Ingendahl aus Oedingen wurde indes offiziell in sein Amt eingeführt und erhielt aus den Händen seines Amtsvorgängers die Ernennungsurkunde. Er ist mit sofortiger Wirkung neuer Bürgermeister der Römerstadt, nachdem er im vergangenen März mit einem eindrucksvollen Ergebnis von den Remagenern gewählt worden war. Der parteilose Ingendahl, der von den Grünen nominiert worden war, hatte sich gegen vier Mitbewerber klar durchgesetzt.

Es war ein „Who is Who“ des Landkreises, das sich in der Rheinhalle zur Verabschiedung Georgis und Amtseinführung Ingendahl eingefunden hatte. Die Bürgermeister der Nachbarkommunen, der Landrat, Bundes- und Landtagsabgeordnete, Kirchen-, Vereins- und Feuerwehrvertreter, Freunde und Weggefährten waren gekommen, um den Generationenwechsel an der Spitze der Römerstadt mit zu erleben, der von neun Reden begleitet und von Mozarts Kleiner Nachtmusik eingeleitet wurde.

Wichtigster Akt war die Überreichung der Entlassungsurkunde an Georgi sowie die feierliche Übergabe der Ernennungsurkunde an Ingendahl, der auf eine umfassende programmatische Ansprache verzichtete, jedoch erklärte, „offen und konstruktiv“ mit dem Stadtrat zusammenarbeiten zu wollen. „Für mich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, sagte das neue Stadtoberhaupt, das zuvor im Bundesumweltministerium im Bereich der internationalen Umwelt- und Naturschutzpolitik gearbeitet hatte.

Er wolle die kommunalen Kräfte bündeln, die interkommunale Zusammenarbeit sei ihm wichtig. Konkret wurde er beim in den Remagener Brückenköpfen untergebrachten Friedensmuseum: „Ich will mich für den Fortbestand dieser Erinnerungsstätte einsetzen.“ In zahlreichen Gesprächen mit Herbert Georgi habe er sich auf sein neues Amt vorbereitet: „Sie haben mir einen guten Start in mein Amt gegeben“, bescheinigte er dem scheidenden Bürgermeister.

Launige Worte zum Abschied

Der stand dann auch im Mittelpunkt des langen Festaktes, den Remagens Erster Beigeordneter Rolf Plewa (SPD) moderierte. Georgi sei „ein Bürger unter Bürgern“ gewesen. Er habe seinen „Traumberuf ohne Feierabend“ ausgefüllt, in all den Jahren der gemeinsamen politischen Arbeit sei trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit eine große persönliche Nähe entstanden.

Landrat Jürgen Pföhler verwies auf die gute Entwicklung der 18 000-Einwohnerstadt in den vergangenen 16 Jahren und führte zahlreiche Erfolge zum Wohle der Bürger auf: „Herbert Georgi darf stolz sein auf das, was er hier geleistet hat.“ Ein „politisches Schwergewicht“ verlasse nun die kommunale Familie des Kreises. Der scheidende Bürgermeister habe nicht nur die Entwicklung der ihm anvertrauten Stadt, sondern auch stets das Wohl des Kreises im Blickwinkel gehabt.

Mit launigen Worten verabschiedete sich Achim Haag (Altenahr) im Namen der Bürgermeister des Kreises von seinem Amtskollegen. Es sei nahezu „unerträglich“, sich von einem Mann wie Herbert Georgi zu trennen: „Wir bedanken uns dafür, dass du mit uns zusammengearbeitet hast“, sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr. Gleichzeitig hieß er Ingendahl im Kreis der Stadt- und Gemeindechefs im Landkreis willkommen. Dank, Respekt und Anerkennung zollten auch die Fraktionen im Stadtrat, für die Christine Wießmann (SPD) sprach: „Gemeinsam haben wir das Schiff Remagen in all den Jahren auf Kurs gehalten.“ Georgis besonderer Verdienst sei es gewesen, über die Parteigrenzen hinweg zu vereinen.

Das bestätigten auch die Remagener Ortsvorsteher. Norbert Matthias (Oberwinter): „Aus einer völlig zerrissenen und zerstrittenen Politik-Szene hat er eine harmonische Einheit geschaffen.“ Harmonisch ging es auch beim A-Capella-Vortrag einer Oberwinterer Gesanggruppe zu, deren Auftritt sich Georgi besonders gewünscht hatte. „Hier ist nun Schluss für mich. Es war ein schöner Abschluss“, meinte der sichtbar gerührte neue Ruheständler. „Ich danke den Bürgern dieser Stadt. Es war mir eine Ehre.“

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